Jeder zweite Job durch Technologie gefährdet

Eine Roboterhand vor einem Bildschirm mit einem einfachen Smiley-Gesicht.
Intelligente Software macht in den nächsten 20 Jahren 54 Prozent der Jobs ersetzbar, verkündet eine neue Studie.

Im Laufe der nächsten 20 Jahre könnten 54,1 Prozent der Jobs in Österreich durch Computer oder Roboter ersetzt werden. Zu diesem Schluss kommt der Presse zufolge eine Studie des Brüsseler Think-Tanks Bruegel. Österreich würde es damit noch stärker als den Schnitt der Industrieländer in Nordeuropa treffen.

Die meisten Jobs könnten demnach in Rumänien von der Technik übernommen werden, dort wären 61,9 Prozent gefährdet. In Frankreich seien es 49,5 Prozent, in Großbritannien 47,2 Prozent und in Deutschland 51,1 Prozent.

Lernfähige Roboter

Ein humanoider Roboter streckt seine Hand aus.
Die Roboterdame AILA steht am 04.03.2013 mit ausgestreckten Fingern ihrer Hand an einem Stand auf der weltgrößten Computermesse CeBIT in der Messe Hannover (Niedersachsen). Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Grundlage für die Arbeit von Bruegel war eine Studie der Oxford-Ökonomen Carl Frey und Michael Osborne aus dem Jahr 2013. Während die Gehirne der Roboter bisher nur brav abarbeiten konnten, was ihnen aufgetragen wurde, so sei die Software nun fähig, aus der Vergangenheit zu lernen und selbst zu entscheiden. Somit werde ein guter Teil der menschlichen Arbeitskraft ersetzbar.

Ein arbeitsloser Werksarbeiter könne nicht ohne weiteres zum Softwareentwickler werden. Die Lösung können die Staaten erst der nächsten Generation Arbeitern mitgeben, schließt Bruegel. Sie müssten Fähigkeiten erhalten, die sie von Technologie profitieren lassen, statt von ihr bedroht zu werden. Studienautor Frey: „Es wird ein Wettrennen Technologie gegen Bildung.“

Andere Ökonomen, etwa der US-Wissenschaftler Robert Gordon, sehen die Zukunft weniger düster. Seit der industriellen Revolution sei die Sorge vor der mechanischen Arbeitsplatzvernichtung allgegenwärtig gewesen – bisher unbegründet. Gordon rechnet auch diesmal damit: Er sieht die Welt in eine Ära mit so geringem Wirtschaftswachstum eintreten, dass die Technologie kaum Auswirkungen haben werde.

Ökonom Frey ist anderer Ansicht: „Der technologische Wandel geht diesmal noch schneller vonstatten und trifft eine größere Bandbreite an Jobs“, sagt er.

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