Strompreise massiv unter Druck geraten

Strompreise massiv unter Druck geraten
Corona-Krise: Verbrauch von Privatkunden steigt, Versorgungssicherheit ist groß

Die Auswirkungen des wirtschaftlichen Stillstands haben den Strompreis im Großhandel zuletzt massiv unter Druck gesetzt. „Die Preise korrelieren mit den Öl- und Gaspreisen“, sagt Verbund-Vorstand Michael Strugl. Die Schwankungen seien aber enorm.

Strompreise massiv unter Druck geraten

Michael Strugl

 

E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch rechnet daher nicht damit, dass auch die Endkunden mit Verbilligungen rechnen können. Die heimischen Stromversorger hätten Strom für die Lieferungen bis Jahresende bereits eingekauft. Da würden die Preissenkungen heuer noch nicht wirksam.

Weil viele Österreicher derzeit im Homeoffice arbeiteten, müssten sie sich eher auf eine etwas höhere Stromrechnung einstellen. Um rund fünf Prozent mehr elektrische Energie brauchen die Privaten derzeit, die Industrie hingegen benötigt viel weniger. Insgesamt dürfte der österreichische Stromverbrauch um 10 bis 15 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen.

Wolfgang Urbantschitsch stellt sich die Frage der Zulässigkeit

Wolfgang Urbantschitsch

Wenig Wissen

Der Großteil der privaten Stromkunden wisse allerdings wenig über den eigenen Verbrauch und die Preise, sagt Urbantschitsch. Laut einer Umfrage, die die E-Control bei Integral in Auftrag gegeben hat, wissen nur 20 Prozent der Österreicher, wie viel Strom sie verbrauchen. Und nur jeder Zweite wisse, wie hoch die Stromrechnung sei.

Aber das Vertrauen, dass die Stromversorgung auch in der Krise sicher ist, sei groß. 80 Prozent sind laut Umfrage der Überzeugung, dass es zu keinem großflächigen Stromausfall komme. Und falls kleinere Versorgungsunterbrechungen auftreten, glauben 90 Prozent, dass die Mängel rasch beseitigt würden. Eine breite Mehrheit von 70 Prozent sei mit der Versorgung zufrieden. iko

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