Stromexport: "Hoffe, kein Dauerzustand"

Ein Mann mit grauen Haaren und Brille in einem dunklen Anzug.
Österreich hilft Deutschland mit Strom über die Runden. Der Chef der heimischen Regulierungsbehörde E-Control, Walter Boltz, über ...

... Stromexporte Ein Teil der heimischen Strom-Erzeugungsanlagen sind hauptsächlich für den deutschen Markt ausgerichtet, beispielsweise Pumpspeicher im Westösterreich. Die derzeitige Situation, in der heimische kalorische Kraftwerke Strom nach Deutschland liefern, ist ein Sonderfall. Ich hoffe nicht, dass es zum Dauerzustand wird. Denn jeder zusätzliche Eingriff in das komplexe Energiesystem erhöht das Risiko, dass es zu Störungen kommt.

... drohende Energieknappheit in Österreich
Die Situation in Österreich ist stabil, sowohl bei Strom als auch bei Gas. Es besteht kein Grund zur Sorge. Auch wenn derzeit weniger Gas aus Russland geliefert wird, können die zusätzlichen Gaskraftwerke für den deutschen Markt problemlos angefahren werden.

... steigende Kosten Wegen der Kälte steigen die Preise an den Strombörsen derzeit sprunghaft an, vor allem in Frankreich. Langfristig glaube ich aber deswegen nicht an steigende Preise für die Endkunden. Das Wetter hat sicher weniger Einfluss auf die Preise als die eher mageren Konjunkturaussichten.

... die Ökobilanz der Stromhilfe In Österreichwird jetzt kurzfristig mehr Gas für die Stromerzeugung verfeuert, das stimmt. Aber ob die Tonne in Niederösterreich oder in Süddeutschland emittiert wird, ist in einem globalen Klimakontext nebensächlich.

Die vier deutschen Netzbetreiber haben neuerlich auf Strom-Kapazitäten aus Österreich zurückgegriffen. Zum bereits zweiten Mal in diesem Winter nutzten deutsche Stromanbieter die sogenannte "Kaltreserve". (siehe Hintergrund). Laut EVN hat Deutschland den Strom bis zumindest Samstag angefordert.

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