Strittige Immodeals der Schlecker-Kinder

Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz muss sich womöglich auch mit strittigen Immobiliendeals der Schlecker-Kinder in Österreich beschäftigen. Laut Medienberichten haben Lars und Meike Schlecker am 29. Februar 2012 zwei Grundstücke gekauft, und zwar die Logistikcenter im niederösterreichischen Pöchlarn sowie im steirischen Gröbming. Am 17. Jänner sollen sie außerdem die Österreich-Zentrale in Pucking (OÖ) übernommen haben, schrieb die Wiener Zeitung am Wochenende.
Interessant ist das deshalb, weil Schlecker Ende Jänner in Deutschland Insolvenz anmeldete. Aufgrund der Unternehmensform e. K. (eingetragener Kaufmann) haftet Vater Anton Schlecker auch mit seinem Privatvermögen. Geiwitz könnte diese Vermögensverschiebungen innerhalb der Familie anfechten. Österreich ist Teil der Insolvenzmasse.
Bis zu 40 Mio. Euro Privatvermögen
Die Schlecker-Familie besitzt nach Recherchen des Handelsblattes trotz der Insolvenz noch 35 bis 40 Mio. Euro Privatvermögen. Das Geld sei zum größten Teil im Besitz der Kinder, bestätigten ehemalige Manager des Unternehmens der Zeitung.
Ein Großteil des Vermögens hat die Familie ausgegeben, um die Verluste seit 2004 in Höhe von rund 650 Mio. Euro auszugleichen. Der Rest ist Bestandteil der Insolvenzmasse, darunter auch die Sportwagen. Die Villa der Schleckers gehört der Frau des Firmenpatriarchen.
Heute Gläubigerversammlung
In Deutschland wird heute auf der Gläubigerversammlung das Aus offiziell gemacht. Wie es in Österreich mit den 3000 Mitarbeitern weitergeht, ist nach wie vor ungewiss. Eine Entscheidung zu Österreich ist heute unwahrscheinlich, Geiwitz will diese und nächste Woche erst mit potenziellen Käufern sprechen.
Sollte Schlecker auch in Österreich zerschlagen werden, hat der Großhändler Pfeiffer für seine Nah & Frisch-Märkte Interesse an einigen Standorten bekundet.
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