Streit um A380-Flugrechte: Emirates wollte mehr
Nächsten Montag landet erstmals ein Airbus A380 der arabischen Fluggesellschaft Emirates regulär in Wien. Für regelmäßige Linienflüge mit dem größten Passagierflugzeug der Welt heißt es aber weiter "Bitte warten". Dabei hat Österreichs Verkehrsministerium angeboten, Flugrechte für den A380 zu erteilen. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) lehnten ab, die Scheichs wollten deutlich mehr.
Es spießt sich an der Frequenz
Doch die VAE lehnten ab: Die Verhandler forderten bis zu 49 wöchentliche Flüge zwischen Österreich und den Emiraten. Das wären 7 Rotationen täglich und mehr als doppelt so viele Flüge wie derzeit. Aktuell fliegt die AUA nämlich einmal pro Tag Wien-Dubai, Emirates 13 Mal pro Woche.
Hintergrund der geforderten 49 Frequenzen ist, dass auch Emirates-Billigflieger flydubai und Etihad, Großaktionär der Niki-Mutter Air Berlin, an Wien-Plänen feilen. Niki, Air Berlin und Etihad liebäugeln seit längerem mit Flügen zwischen Abu Dhabi und Wien, noch fehlen aber die Flugrechte dafür. Air Berlin wollte sich zu den "Gerüchten" erneut nicht äußern, man prüfe allerdings laufend die Aufnahme von neuen Strecken, hieß es auf APA-Anfrage. Niki-Chef Christian Lesjak bestätigte zuletzt aber, sich für Landerechte stark zu machen.
Emirates-Österreich Chef Martin Gross wollte die Verhandlungen nicht kommentieren, da es sich um Gespräche zwischen den jeweiligen Behörden handle. Noch sind A380-Flüge nach Wien sowieso Zukunftsmusik. Der Flughafen Wien muss dafür erst umbauen, was realistischerweise zwei Jahre dauert. Airport-Vorstand Julian Jäger stellte aber klar, bei konkretem Interesse den dafür notwendigen "sehr sehr niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" in die Hand zu nehmen.
"Es kommt nicht auf die Größe an"
Ob Emirates nun mit dem A380 nach Wien kommt oder mit einem anderen Flugzeug, lässt den heimischen Konkurrenten Austrian Airlines - zumindest nach außen hin - kalt: "Es kommt nicht auf die Größe an", meinte AUA-Sprecher Peter Thier dazu nur. Hinter den Kulissen wehren sich die AUA und deren Mutterkonzern Lufthansa aber vehement gegen die Europa-Expansion der Golfcarrier. Die Lufthansa warnte wiederholt, davor, dass staatlich subventionierte Fluggesellschaften wie Emirates, Etihad oder Qatar Airways den europäischen Flughäfen Langstrecken-Passagiere "absaugen" würden.
Kommentare