Air France streicht Hälfte aller Flüge

Reisende gehen an einer Anzeigetafel auf dem Flughafen Charles de Gaulle vorbei.
Wegen eines Pilotenstreiks fallen ab Montag Flüge aus - auch Wien-Verbindungen betroffen.

Die französische Fluggesellschaft Air France muss am Montag wegen eines Streiks die Hälfte ihrer Flüge streichen. Vermutlich könnten "48 Prozent unserer Flüge" stattfinden, erklärte das Unternehmen am Sonntagabend. Am Abend teilte die Pilotengewerkschaft SNPL mit, dass die Verhandlungen mit der Unternehmensführung erfolglos "beendet" worden seien.

Sechs Wien-Verbindungen wackeln

Ein blaues Absperrband mit der Aufschrift „Air France“ in einem Flughafen.
Passengers check-in at an Air France counter in Nice International airport in Nice July 31, 2013. Air France could cut up to 3,000 more jobs as part of parent group Air France-KLM's latest cost reduction plans, a union said, as Europe's weak economy thwarts the carrier's turnaround efforts. The company said on Friday that it would unveil new measures in the autumn, including voluntary departures, at Air France's medium-haul business, as well as industrial and commercial initiatives, although it did not give details. REUTERS/Eric Gaillard (FRANCE - Tags: TRANSPORT BUSINESS EMPLOYMENT)
Nach Auskunft des Wiener Flughafens könnten am Montag auch sechs Flüge von und nach Wien betroffen sein. "Wir empfehlen den Passagieren, mit der Airline Kontakt aufzunehmen und sich über ihre Flüge zu informieren."

Etwa 60 Prozent der Piloten wollen laut Unternehmen zu Wochenbeginn ihre Arbeit niederlegen. Die SNPL hatte wegen des geplanten Ausbaus der Billig-Fluglinie Transavia zu einem einwöchigen Streik aufgerufen. "Wir sind überhaupt nicht zufrieden", erklärte Gewerkschaftschef Jean-Louis Barber nach der Fortsetzung der Gespräche am Sonntag. Air France riet Passagieren, die zwischen dem 15. und 22. September mit der Fluggesellschaft verreisen wollen, ihren Flug kostenlos umzubuchen oder zu stornieren.

Hintergrund des Arbeitskampfs sind Pläne des Unternehmens, Kurz-und Mittelstreckenflüge künftig verstärkt über das Tochterunternehmen Transavia abzuwickeln. Die Gewerkschaft befürchtet eine Auslagerung von Jobs und schlechtere Arbeitsbedingungen.

Längster Streik in Air-France-Geschichte

Ein siebentägiger Streik wäre die längste Arbeitsniederlegung in der Geschichte von Air France. Unternehmenschef Frederic Gagey bezifferte die täglichen Einbußen durch den Streik auf 10 bis 15 Millionen Euro. Gewerkschaftschef Barber warnte, dass sich die Lage am Dienstag und Mittwoch weiter verschärfen könnte, da die Piloten, die am Montag im Einsatz waren, dann ihre Ruhepausen einlegen müssten.

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