Stiefelkönig kein Fall mehr für Staatsanwaltschaft

Ein Schuhgeschäft „Stiefelkönig“ mit einem Passanten vor dem Eingang.
Die Causa Bawag rund um Helmut Elsner hatte viele Kapitel - eines davon ist nun geschlossen.

Nach mehr als sieben Jahren hat die Staatsanwaltschaft Wien ein weiteres Kapitel in der Causa Bawag geschlossen – jenes des Schuhhändlers Stiefelkönig, wie der Standard berichtet.

Im Zusammenhang mit Stiefelkönig – die Kette war von 2003 bis 2011 eine Tochter-Gesellschaft der Bawag - liefen seit 2007 Ermittlungen gegen den früheren Bawag-Chef Helmut Elsner, mehrere ehemalige Bawag-Vorstände und gegen ein Mitglied der Stiefelkönig-Gründerfamilie Herzl. Dabei ging es um den Verdacht der Untreue bzw. Beihilfe zur Untreue.

Die Grazer Schuhhandelskette war Mitte der 1990er ins Trudeln gekommen. Andere Banken stellten die Finanzierung ein, nicht so die Bawag - bis 2003 flossen von dort Gelder weiter. Als der Wirtschaftsprüfer nicht mehr mitspielte, tauschte die Bawag ihre Forderungen in eine 100-Prozent-Beteiligung an Stiefelkönig ein. Einem Gutachten zufolge wurde die Gründerfamilie Herzl dabei geschont, Hypotheken und Privatvermögen wurden freigegeben.

Grossnigg an Bord

Weiters berichtet der Standard von einem neuen Vorstand in Elsners Privatstiftung Gambit. Mit dabei sei auch der Sanierer Erhard Grossnigg. Auf die Frage, warum er diesen Job übernommen habe, sagte er: "Elsner ist ohne Vorstand dagestanden. Ich mache das aus humanitären Gründen: Schließlich ist Elsner als Einziger der Causa Bawag im Gefängnis gesessen."

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