"Steuerreform behindert Bau von neuen Wohnungen"

Österreichs private Wohnbaugesellschaften sind über die jüngste Steuerreform höchst verärgert. Denn die Verlängerung der Abschreibungsdauer von zehn auf 15 Jahre reduziere die jährliche Abschreibungssumme, erhöhe damit den Gewinn und die Steuerzahlungen. Die Folge: Es bleibt weniger Geld für den Neubau übrig. Dieser wäre aber angesichts des Mangels an leistbaren Wohnungen vor allem in den Ballungszentren dringend nötig, sagt Anton Holzapfel, Geschäftsführer des Österreichischen Verbandes der Immobilienwirtschaft (ÖVI).
Mit einer Studie der Ökonomin Agnes Streissler-Führer hat sich der Verband seine Kritik untermauern lassen. Demnach wird die private Immobilienwirtschaft wegen der Steuerreform 36 Millionen Euro weniger in den Wohnbau investieren als zuvor. Das entspreche 178 Wohnungen, erklärt Streissler. Holzapfel fordert ähnlich wie in Deutschland geplant eine Sonderabschreibung für Immobilien. Damit würden Wohnbau und Konjunktur angekurbelt. Die Immo-Gesellschaften würden derzeit vor allem Eigentumswohnungen bauen, weil es genug finanzstarke Käufer gebe.
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