Stellenmassaker bei der UBS

Die Schweizer Großbank UBS steht vor einem massiven Stellenabbau. Beim Umbau der Bank sollen bis 2015 voraussichtlich rund 10.000 Stellen gestrichen werden, meldet der Spiegel. Die Financial Times hatte zuvor ebenfalls über den Stellenabbau berichtet. Dieser sei die Folge eines geplanten tiefgreifenden Umbaus im Investmentbanking, das drastisch verkleinert werden solle. Die UBS hat derzeit 63.000 Beschäftigte.
Die neue Strategie soll am Dienstag verkündet werden. An diesem Tag legt UBS auch Quartalszahlen vor. UBS-Chef Sergio Ermotti und sein Verwaltungsratspräsident Axel Weber, der früher an der Spitze der Bundesbank stand, bauen die Bank seit einiger Zeit um.
Wesentliche Teile des Investmentbanking sollen abgespalten und abgewickelt werden, berichtete der Spiegel. Dabei gehe es um Vermögenswerte von mehr als 100 Milliarden Franken.
Im Abwind
Betroffen seien der Anleihen- und Derivatehandel, die nach neuen Vorschriften besonders viel Kapital binden. Die UBS wolle sich künftig im Investmentbanking auf die Vermögensverwaltung und das Geschäft mit Privatkunden konzentrieren. Deutschland ist laut Magazin von dem Stellenabbau kaum betroffen, besonders viele Jobs sollten in London, New York und in der Schweiz wegfallen.
Seit Anfang 2008 war die Zahl der UBS-Angestellten bereits um rund 20.000 auf zuletzt etwas mehr als 63.000 gesunken. Die Bank ist einer der größten Verlierer der Bankenszene in der Finanzkrise und befindet sich seitdem in rauem Fahrwasser. In den Jahren 2007 und 2008 häufte sie Verluste von rund 28 Milliarden Franken an und musste deshalb im Gegensatz zur Credit Suisse vom schweizerischen Staat vor dem Kollaps gerettet werden. Viermal musste die UBS ihr Kapital erhöhen. Hinzu kam ein Steuerstreit mit den USA, der das Image der Bank beschädigte.
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