Starthilfe für benachteiligte Jugendliche

15.000 Jugendliche beginnen jedes Jahr in Österreich nach der Pflichtschule ihre berufliche Laufbahn ohne weitere Ausbildung. Um diese Zahl zu reduzieren, rief das Bundessozialamt die „NEBA-Schnuppertage“ ins Leben.
Von 17. Juni bis 19. Juli boten 150 Firmen insgesamt 660 Plätze an. Zielgruppe waren benachteiligte Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren, die bislang Probleme hatten, eine Anstellung zu finden. Darunter fallen nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch jene, die es etwa durch sprachliche Defizite oder das familiäre Umfeld schwerer haben, in der Berufswelt Fuß zu fassen.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) versprach im Rahmen der Abschluss-Pressekonferenz des Projekts eine Aufstockung des Budgets für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Statt bisher 160 Mio. sollen in Zukunft 170 Mio. Euro dafür zur Verfügung stehen. „Wir wollen uns am Arbeitsmarkt noch besser um benachteiligte Jugendliche kümmern“, sagte Hundstorfer.
Neue Anreize gesucht
Martin Gleitsmann von der Wirtschaftskammer betonte, dass vor allem bei der Anstellung von Jugendlichen mit Behinderung neue Anreize gefunden werden müssten. „76 Prozent der Unternehmen erfüllen ihre Beschäftigungspflicht nicht.“ Jene Firmen (über 25 Mitarbeiter), die dazu verpflichtet wären, würden größtenteils lieber eine Strafgebühr bezahlen. Bis zu 355 Euro im Monat kann die Pönale betragen.
Mohammad Ziaii absolvierte seinen Schnuppertag bei den ÖBB. Der 17-Jährige afghanischer Herkunft überzeugte mit Einsatz und handwerklichem Geschick. „Ich habe vorher bei meinem Onkel als Automechaniker gearbeitet, daher kenne ich mich mit Metall aus“, erzählt Ziaii. Auf das Projekt aufmerksam gemacht hat ihn sein Betreuer von der Volkshilfe Oberösterreich, Blaise Batatabo. Der gebürtige Kongolese unterstützt den Jugendlichen bei der Integration.
Für Ziaii hat sich sein Schnuppertag jedenfalls ausgezahlt: Ihm wurde sofort eine Stelle angeboten – am 2. September beginnt er in Linz eine Lehre als Gleisbautechniker.
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