Raiffeisen: Im März wird zurückgezahlt

Gelbe Fahnen mit dem Logo der Raiffeisen Bank wehen im Wind.
Demnächst ist der Staat auch bei Raiffeisen draußen: 1,75 Milliarden werden rücküberwiesen.

Am Höhepunkt der Finanzkrise Ende 2008/Anfang 2009 sprang der Staat für die heimischen Banken in die Bresche und hat sie mit einer Geldspritze versorgt. Rund 5,4 Mrd. Euro sogenanntes Partizipationskapital (PS-Kapital) wurden bereitgestellt. Den größten Brocken erhielt mit 1,75 Mrd. Euro die Raiffeisen Bank International (RBI). Inklusive privater Platzierungen - im Wesentlichen bei den Raiffeisen Landesbanken - hat das Institut PS-Kapital in Höhe von 2,5 Milliarden Euro ausständig.

Diese in der Krise erhaltenen Hilfen möchte die RBI im März zurückzahlen, haben Vorstand und Aufsichtsrat am Donnerstag beschlossen. Stimmt die Finanzmarktaufsicht zu, und davon ist auszugehen, kann die Republik mit der Überweisung des Staatskapitalanteils von 1,75 Mrd. Euro "am 15. März oder rund um dieses Datum" rechnen. Der Rest von 750 Millionen Euro wurde privat platziert, damit kam auch Raiffeisen in den Genuss günstigerer Zinsen für das Staatskapital.

Im Jänner hatte sich die Bank über eine Kapitalerhöhung knapp drei Milliarden Euro von Investoren geholt, um die Rückzahlung zu bewältigen. Für das aufgenommene Geld zahlte Raiffeisen pro Jahr 8 Prozent Zinsen.

Mehrere österreichische Großbanken haben nach Ausbruch der Finanzkrise staatliche Hilfen bekommen, um ihre Eigenkapitaldecken zu stärken. Die Erste Group hat die 1,22 Milliarden Euro bereits vor sechs Monaten an die Republik zurückgezahlt. Die Bawag PSK hat mit ihren Tilgungen begonnen und hat seit Dezember aktuell noch 350 Millionen offen. Der Rest soll ebenfalls zügig getilgt werden.

Nichts mehr von den eingeschossenen Partizipationskapitalhilfen gesehen hat der Staat hingegen bei der Hypo Alpe Adria, nach der Notverstaatlichung Ende 2009 musste der Bund einen großen Teil des davor gewährten Hilfskapitals dort abschreiben.

Bei der teilstaatlichen Volksbanken AG ÖVAG, die bisher 1,2 Milliarden Euro Staatskapital erhalten hat, ist ein Teil durch einen Kapitalschnitt ebenfalls schon verloren. Der Bund muss nach EU-Vorgaben bis 2017 als Mitaktionär aus der ÖVAG draußen sein. Auch heuer dürfte es dort wieder eine Kapitallücke geben.

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