Deutsche Staatsanwaltschaft klagt VW-Spitze an

Neues VW Logo auf "Telemoritz" in Hannover
Der VW-Chefetage wird vorgeworfen, im Zuge des Dieselskandals den Kapitalmarkt vorsätzlich getäuscht zu haben.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig klagt im Dieselskandal von Volkswagen die Unternehmenspitze wegen Marktmanipulation an. Sowohl der heutige Konzernchef Herbert Diess als auch der frühere Finanzvorstand und jetzige Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch sowie der damalige Vorstandschef Martin Winterkorn hätten die Pflicht zur Information des Kapitalmarktes verletzt, teilte die Behörde am Dienstag mit.

Einfluss auf Börsekurs

Die Manager hätten die Börse vorsätzlich zu spät über die aus der Aufdeckung der Abgasmanipulationen resultierenden erheblichen Zahlungsverpflichtungen des Konzerns in Milliardenhöhe informiert und damit rechtswidrig Einfluss auf den Börsenkurs des Unternehmens genommen.Der Rechtsanwalt von Diess teilte mit, der Vorstandschef werde sich mit allen rechtlichen Mitteln verteidigen.

Weder Fakten noch die Rechtslage rechtfertigten die Vorwürfe. Ein Sprecher des Aufsichtsrats teilte mit, das Präsidium des Kontrollgremiums werde noch am Dienstag über die Anklage beraten.Volkswagen hatte im September vor vier Jahren erst auf Druck der US-Umweltbehörden zugegeben, millionenfach Diesel-Abgaswerte durch eine Abschalteinrichtung manipuliert zu haben.

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