Spitzenmanager mussten Einbußen hinnehmen

Ein geöffneter Koffer ist gefüllt mit Krawatten, einem Pullover, Manschettenknöpfen und Parfüm.
Wegen gesunkener Erfolgsprämien gingen 2013 die Gehälter heimischer Topmanager zurück.

Die oberste Ebene verdiente etwas weniger, die zweite etwas mehr: So sah in groben Zügen die Einkommenssituation österreichischer Spitzenmanager im Vorjahr aus. Im Schnitt erreichte die Jahresgage einer Spitzenführungskraft 186.900 Euro brutto. Das ist ein nomineller Rückgang von 6 Prozent bzw. ein reales Minus von 8 Prozent – und primär darauf zurückzuführen, dass die Erfolgsprämien gesunken sind. Manager in der zweiten Ebene bekamen hingegen mit 124.200 Euro um 5 Prozent mehr.

Zum Vergleich: Ein Durchschnittsjahreseinkommen eines Vollzeit beschäftigten Österreichers betrug zuletzt (2012) 44.730 Euro brutto, das Medianeinkommen lag bei 37.317 Euro.

Neun Zehntel Männer

Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF), das die Managergehälter bei 514 Führungskräften - davon 89 Prozent Männer - abgefragt hat, ist über die Entwicklung alles anderes als erfreut: Schließlich seien Kosten- und Umsatzverantwortung sowie die Anzahl der geführten Mitarbeiter und Reisetage im vergangenen Jahr weiter gestiegen.

Eine Grafik zeigt das Manager-Einkommen 2013 nach Führungsebene und Unternehmensgröße.
Der Rückgang der Topgehälter "ist vor allem darauf zurückzuführen, dass 6 Prozent der Führungskräfte gegenüber dem Vorjahr keinen variablen Gehaltsbestandteil bezogen haben, wodurch der absolut ausbezahlte Prämienanteil gar um 10 Prozent rückläufig war", so WdF-Vorsitzender Karl Javurek.

Die zweite Führungsebene erhielt 2013 hingegen mehr variable Gehaltsbestandteile. Bei ihnen ist die Bonusauszahlung häufiger an die Erreichung von Zielen gekoppelt, bei Spitzenmanagern geht es hauptsächlich um den Unternehmensgewinn.

Größe zählt

Die Managereinkommen hängen freilich unmittelbar von der Größe des Unternehmens ab. In Konzernen mit mehr als 500 Millionen Euro Umsatz verdienten Top-Führungskräfte im Vorjahr im Schnitt 322.000 Euro (2012: 375.100 Euro). Unter fünf Millionen Euro Umsatz gab es für die Chefs dagegen mehr, nämlich 159.400 Euro brutto im Jahr (2012: 129.900 Euro). Erneut zahlten internationale Konzerne deutlich besser als österreichische.

Die befragten Spitzenmanager hatten im Schnitt 176 Mitarbeiter direkt unter sich. 85 Prozent verfügen über ein Dienstauto, sie sind im Schnitt 54 Tage im Jahr unterwegs, davon 33 im Inland.

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