Seine Zukunft ist offen: ÖIAG-Vorstand Rudolf Kemler

© KURIER/Gilbert Novy

ÖIAG

Spekulationen um Kemler-Ablöse auch am Tag danach

Mehrheit der Kapitalvertreter wollte ÖIAG-Vorstand sofort und nicht erst per Ende Oktober 2015 abberufen.

10/24/2014, 04:50 PM

Die Beendigung des Vertrages von ÖIAG-Vorstand Rudolf Kemler nach bereits drei Jahren lässt auch am Tag danach viel Spielraum für Spekulationen. Nach KURIER-Informationen wollte eine Mehrheit der Kapitalvertreter Kemler sofort und nicht erst per Ende Oktober 2015 abberufen. Er habe – kritisierten die Kontrollore – vor allem bei der Bewältigung der OMV-Krise versagt. Dass die Aufsichtsräte dennoch einstimmig entschieden, Kemler noch ein Jahr im Amt zu belassen, soll nur einen Grund gehabt haben: Bei einem sofortigen Abgang des Holding-Alleinvorstands wäre die ÖIAG ohne Führung dagestanden.

Kemler verteidigte am Freitag die vorzeitige Ablöse von OMV-Chef Gerhard Roiss und Gas-Vorstand Hans-Peter Floren neuerlich: "Aus aktienrechtlicher Sicht war das notwendig." Die "Zerrüttung im Vorstand" habe Entscheidungen verzögert oder verhindert, der Aufsichtsrat – dessen Vorsitzender Kemler ist – habe eingreifen müssen.

Kemler verteidigte auch den heftig kritisierten Syndikatsvertrag für die Telekom Austria mit dem neuen Mehrheitseigentümer, dem mexikanischen Telefonriesen America Movil. Dieser bedeute eine Stärkung für die Telekom.

Politischer Einfluss

Dass er den Aufsichtsrat ersucht habe, seinen Vertrag nicht zu verlängern, habe mit dem zunehmenden künftigen Einfluss der Politik zu tun: "Ich habe in meiner zweijährigen Amtszeit jetzt den dritten Finanzminister. Und wir diskutieren die Pläne zur Veränderung der ÖIAG bereits zum dritten Mal." Das große Problem sei, dass "die Koalitionäre die Grundsätze, die sie kurz vorher beschlossen haben, nicht mehr umsetzen können". Daher habe er den Aufsichtsrat gebeten, die Option einer Vertragsverlängerung nicht zu ziehen.

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