Euro fällt auf tiefsten Stand seit 2010

Eine Hand im Anzug hält eine 1-Euro-Münze.
Spekulationen auf weitere Lockerung der Geldpolitik: Euro startet mit Viereinhalbjahres-Tief ins neue Jahr.

Spekulationen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone haben den Euro zum Jahresbeginn auf Talfahrt geschickt. Die Gemeinschaftswährung fiel am Freitag in der Spitze um 0,6 Prozent auf 1,2033 Dollar und markierte damit den tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren.

Der Dollar-Index, der die Entwicklung des Dollar zu anderen wichtigen Währungen abbildet, kletterte mit 90,72 Punkten auf den höchsten Stand seit knapp neun Jahren.

Spekulationen

Hintergrund sindÄußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi, die Spekulationen schürten, dass die Europäische Zentralbank ( EZB) noch in diesem Monat zusätzliche Konjunkturhilfen beschließt. Draghi erklärte in einemHandelsblatt-Interview, die EZB befinde sich in technischen Vorbereitungen, um Umfang, Tempo und Zusammensetzung ihrer Maßnahmen im Kampf gegen die niedrige Inflation bei Bedarf Anfang 2015 zu verändern. Draghi hatte zuletzt zur Abwehr eines für die Wirtschaft gefährlichen Preisverfalls auf breiter Front notfalls auch den umstrittenen Kauf von Staatsanleihen in Aussicht gestellt.

Unterschiedliche Vorgehensweisen

Händlern zufolge stellen sich Investoren derzeit auf die zunehmend unterschiedlichen Vorgehensweisen der EZB und der US-Notenbank (Fed) ein. Letztere strebt angesichts einer anziehenden Konjunktur in den USA die Straffung ihrer ultralockeren Geldpolitik an. Die Erholung der Wirtschaft in den USA sei nicht herausragend, aber sie sei sicherlich stärker als in vielen anderen Industriestaaten, sagte Callum Henderson von der Standard Chartered Bank in Singapur.

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