Portugal: Proteste gegen Haushalt für 2014

Menschen demonstrieren mit Schildern, auf denen „Governo Rua“ steht.
Tausende Portugiesen demonstrieren gegen Kürzungen von 3,9 Milliarden Euro.

Begleitet von massiven Protesten hat Portugals Parlament am Dienstag den Haushalt für 2014 verabschiedet und damit einen wichtigen Schritt zur Erfüllung der internationalen Sparauflagen gemacht. Der Budgetplan des konservativen Regierungschefs Pedro Passos Coelho sieht Kürzungen und Steuererhöhungen im Volumen von 3,9 Milliarden Euro gegenüber 2013 vor. So soll die Vorgabe der internationalen Geldgeber erreicht werden, das Defizit im kommenden Jahr auf vier Prozent zu drücken.

Proteste seit dem Morgen

Ein Mann im Anzug mit Brille hält ein Dokument in der Hand.
epa03965890 Portuguese Prime minister Pedro Passos Coelho arrives for the parliamentary debate to approve the state budget for 2014, in the Portuguese parliament in Lisbon, 26 November 2013. The Portuguese parliament was due to approve the country's toughest austerity budget in decades, amid concerns that legal challenges could endanger the country's economic recovery. The 2014 budget foresees savings worth 3.9 billion euros (5.3 billion dollars) - or 2.3 per cent of Portugal's gross domestic product (GDP). The measures include salary cuts of up to 12 per cent for government employees earning more than 675 euros a month. The debate was accompanied by protests by workers, pensioners and small business owners outside the building. EPA/MIGUEL A. LOPES
Passos Coelhos Regierung verfügt im Parlament über 132 von 230 Sitzen - mit einer Verabschiedung des Haushaltes war daher gerechnet worden. Die linke Opposition stimmte geschlossen dagegen.

Vor dem Parlament hatten seit dem Morgen erneut tausende Menschen gegen die Einschnitte demonstriert. "Für die Regierung ist die Zeit gekommen, zu verschwinden", riefen die Demonstranten, die dem Aufruf des Gewerkschaftsbundes CGTP gefolgt waren. Auf Plakaten wurde der Budgetplan als "Diebstahl" gebrandmarkt. Die Hauptlast sollen Staatsbedienstete und Pensionisten tragen. "Auch wenn die Proteste das Ergebnis nicht mehr ändern, ist es wichtig, dass das Parlament um den Widerstand der Portugiesen weiß", sagte die 61-jährige Rentnerin Isabel Quintas.

Die größte Gefahr für die Regierung kam bisher nicht vom Parlament, sondern vom Verfassungsgericht: Das hat in den vergangenen Monaten geplante Sparmaßnahmen schon zwei Mal als nicht verfassungsmäßig verworfen.

Kommentare