"Täglich fällig" im Vorjahr sehr gefragt
Trotz Rekordtiefs bei den Zinsen haben die Österreicher auch im Vorjahr wieder mehr Erspartes zu den Banken getragen. Ein starker Anstieg wurde dabei bei täglich fälligem Geld verzeichnet, Einlagen mit Bindungsfristen gingen zurück, wie der Chefstatistiker der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Johannes Turner, am Montag mitteilte.
Von den insgesamt 215 Milliarden Euro, die Ende Dezember auf den Sparkonten lagen, entfielen rund 77 Milliarden auf täglich fälliges Geld – ein deutlicher Zuwachs von 8,5 Milliarden Euro gegenüber dem Jahr zuvor. Einlagen mit Bindungsfristen von bis zu einem Jahr gingen dagegen um 4,4 Milliarden auf 72 Milliarden zurück, ein- bis zweijährige gebundene Gelder machten 25 Milliarden Euro aus, ein leichtes Plus von 1,5 Milliarden, und Sparkonten mit über zwei Jahren Bindung gaben um 2 Milliarden auf 40 Milliarden Euro nach.
Unter dem EU-Schnitt
In Österreich wuchsen die Einlagen laut OeNB im Vorjahr um 3,7 Milliarden Euro bzw. 1,8 Prozent, im gesamten Euroraum deutlich stärker um 3,9 Prozent.
Auch punkto Zinsen hinkte Österreich im Vorjahr dem Euroraum-Durchschnitt hinterher – was zu einem Gutteil aber an den südlichen Mitgliedsländern lag, wo die Banken bis zu 5 Prozent für sehr kurzfristige Einlagen zahlten mussten, um zu Liquidität zu kommen. In Österreich ging dagegen der Zinssatz für neu vergebene Einlagen im Jahresverlauf um 1,02 Prozentpunkte auf 1,04 Prozent zurück.
Hinsichtlich der Kreditvergaben kann die OeNB keine Klemme erkennen. Das Wachstum bei Unternehmenskrediten erreichte im Dezember 1,4 Prozent, im Euroraum ging es dagegen um 2,3 Prozent zurück. Kredite an private Haushalte schwächten sich ab und erreichten nur noch 0,8 Prozent. Der Euroraum-Durchschnitt lag bei 0,5 Prozent.
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