Spaniens Banken fehlen über 59 Mrd. Euro
Der Finanzbedarf der angeschlagenen Banken in
Spanien beläuft sich auf 59,3 Milliarden Euro. Wie die Regierung am Freitag mitteilte, ergab der Stresstest allein für die mittlerweile verstaatlichte Bankia eine Kapitallücke von 24,7 Milliarden Euro. Insgesamt benötigen verstaatlichte Institute 49 Milliarden Euro. Die Finanzmärkte reagierten zunächst kaum auf die Ergebnisse des Stresstests.
Spanien hat sich von den Euro-Partnerländern bereits eine Kreditlinie für die Sanierung des Bankensektors in Höhe von 100 Milliarden Euro gesichert. Zuletzt war allgemein erwartet worden, dass die Banken davon 50 bis 60 Milliarden Euro benötigen werden, da sie bereits 20 Milliarden Euro zur Stopfung der Finanzlöcher erhalten haben. Die Finanzmärkte rechnen mehrheitlich damit, dass Spanien über den Rettungsschirm ESM zusätzlich ein komplettes Hilfspaket beantragen wird, um seine Finanzierungskosten zu senken.
Eurogruppenchef Juncker zeigte sich erleichtert, dass die zugesagte finanzielle Unterstützung zur Sanierung der spanischen Banken ausreicht. "Ich bin beruhigt, dass der tatsächliche Kapitalbedarf des spanischen Bankensektors bei etwas weniger als 60 Milliarden Euro liegt", sagte Juncker in einer am Freitag in Luxemburg verbreiteten Erklärung.
Die Euroländer hatten Madrid bereits im Juli pauschal bis zu 100 Milliarden Euro zur Rettung maroder Banken zugesagt - nun liegt der benötigte Betrag wie erwartet deutlich darunter. Die Studie zeige, dass diese Summe "mehr als angemessen" sei, um den Kapitalbedarf zu decken - "inklusive einer komfortablen Sicherheitsmarge", sagte der Eurogruppenchef. Die EU-Kommission pocht angesichts der
Kapitallücke auf Reformen der Geldhäuser. Die hilfsbedürftigen Banken müssten einen Rekapitalisierungsplan in Brüssel vorlegen, den die EU-Kommission entsprechend den EU-Beihilferegeln genehmigen muss.
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