Spanien will weiterhin keine Hilfe

Mariano Rajoy spricht vor einer spanischen Flagge.
Auch die 20 größten Industrie- und Schwellenländer machen schon Druck auf Spanien. Doch bislang hat die EU kein Hilfsgesuch erhalten.

Im Gezerre um internationale Finanzhilfen für Spaniens Banken machen nun auch Europas große Handelspartner Druck. Die Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer hat den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy zum G-20-Gipfel am 18. und 19. Juni in Mexiko eingeladen. Der mexikanische Finanzstaatssekretär Gerardo Rodriguez Regordosa sagte der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei, die G-20 würden nachdrücklich auf eine Marktstabilisierung pochen und die Situation der viertgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone ansprechen. Vor allem die USA, wo Präsident Barack Obama um seine Wiederwahl bangt, befürchten, dass die Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise infolge der Probleme Spaniens auch die heimische Konjunktur empfindlich bremsen könnte.

Der britische Finanzminister George Osborne rief die Euro-Länder zu einer Finanzspritze für die angeschlagenen spanischen Kreditinstitute auf. Dazu müsse Geld aus dem aktuellen Euro-Rettungsfonds bereitgestellt werden, verlangte er.

Und Spanien? Das möchte seine Probleme nach wie vor selbst lösen – bislang hat die EU-Kommission kein Hilfsansuchen für Gelder aus dem Euro-Rettungsschirm aus Spanien erhalten. Ein Sprecher der Kommission erklärte am Donnerstag in Brüssel, derzeit finde in Spanien die Evaluierung allfälliger Finanzspritzen für den Bankensektor statt. Jedenfalls könne es keine direkten Zahlungen aus dem Euro-Rettungsschirm EFSF an Banken geben. Die Kommission vertraue auf die spanischen Behörden, die Herausforderungen zu bewältigen.

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