Spanien vor ersten Börsengängen seit drei Jahren

Zwei Männer in Anzügen stehen vor einer Anzeigetafel mit Börseninformationen.
Der Industriedienstleister Applus+ und der Online-Reisedienst eDreams Odigeo streben aufs Handelsparkett.

Nach dem Ende der Rezession wagen in Spanien erstmals seit drei Jahren wieder Unternehmen den Gang an die Börse. Der Industriedienstleister Applus+ will dabei mindestens 300 Millionen Euro einsammeln und damit vor allem Schulden abbauen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Bewertung der Firma könnte sich Insidern zufolge auf rund 2,2 Milliarden Euro belaufen.

Auch der Online-Reisedienst eDreams Odigeo strebt auf das Handelsparkett und will Aktien für 370 Millionen Euro verkaufen. Das Unternehmen aus Barcelona könnte Finanzkreisen zufolge mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet werden.

In beiden Fällen sollen die Aktien an institutionelle Investoren gehen. Das Vertrauen von Kleinanlegern wurde beim Börsengang des Geldhauses Bankia im Jahr 2011 schwer beschädigt. Hunderttausende Spanier, die Aktien gekauft hatten, verloren bei der späteren Verstaatlichung des in Schieflage geratenen Instituts Geld. Spanien war nach dem Platzen einer Immobilienblase im Jahr 2007 in eine schwere Wirtschaftskrise geraten. 2013 kämpfte sich das Land nach mehr als zwei Jahren aus der Rezession. Trotz der Erholung ist die Arbeitslosigkeit aber nach wie vor sehr hoch.

Kommentare