Spanien knöpft Banken Steuer auf Guthaben der Sparer ab

Im Vorjahr führte die spanische Regierung eine auf den ersten Blick kuriose Steuer ein – eine landesweite Abgabe von 0,0 Prozent auf die Einlagen bei Banken. Das hatte den Zweck, dass einzelne Regionen per Steuer nicht auf die Spareinlagen zugreifen, was manche schon seit 2001 taten. Von einem Überschreiten der Null-Prozent-Linie war nie die Rede. Bis vor Kurzem: Per 4. Juli wurde der Steuersatz auf 0,03 Prozent angehoben, rückwirkend mit Jahresbeginn. Spanien will damit bis zu 400 Millionen einnehmen können. Die neue Steuer auf Bankeinlagen soll vor allem den 17 autonomen Regionen Spaniens zugute kommen. Denn die mussten zuletzt tiefe schnitte in ihre Budgets hinnehmen.
Zahlen müssen die Steuer nicht die Sparer, sondern die Banken. Die Kundschaft wird es dennoch zu spüren bekommen, wenn die Institute sich zumindest einen Teil der Steuer in Form höherer Gebühren zurückholen. Die Einführung einer direkten Besteuerung der Sparer gilt als äußerst heikel, weil sie eine massive Kapitalflucht auslösen könnte. Ohne Spareinlagen gäbe es auch keine Kreditvergabe mehr.
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