S&P bestätigt Österreichs AA+ Rating
Die US-Ratingagentur Standard & Poor's sieht keinen Anlass, Österreichs Bonität neu zu bewerten. Das Rating bleibt unverändert bei AA+ und auch der Ausblick wird weiterhin als "stabil" gesehen, teilte die Agentur am Freitagabend mit. Die Bestnote, das begehrte Triple-A (AAA), hat Österreich bereits Anfang 2012 eingebüßt.
Trotz der abgeschwächten Wachstumsraten in den nächsten zwei Jahren vertrauen die Analysten darauf, dass es Österreich gelingen wird, die Verschuldung zu stabilisieren. Allerdings beruht diese Einschätzung darauf, dass die geplante Steuerreform zu keinen bedeutenden Einnahmen-Ausfällen nach 2016 führen wird.
Zweifel an Steuerreform
Die Experten äußern freilich Zweifel an der Gegen-Finanzierung der Steuerreform - insbesondere an der Annahme, dass sich diese zu einem großen Teil selbst finanzieren werde, und auch an den Einnahmen durch den Kampf gegen Steuerhinterziehung. Die Regierung werde deshalb das Ziel eines strukturell ausgeglichenen Budgets erst 2019 erreichen.
Das umstrittene Schuldenmoratorium der Hypo-Bad-Bank Heta senke Österreichs künftige Haftungen, allerdings gebe es noch eine Reihe von juristischen und technischen Fragen rund um die Umsetzung des neuen Bankenabwicklungsgesetzes zu klären.
Risikofaktoren
Das Risiko für Österreichs Banken in Osteuropa sei in den letzten Jahren zwar deutlich gesunken, bleibe aber wegen der vielen faulen Kredite immer noch beträchtlich.
Der Abbau der hohen Staatsverschuldung werde ab 2015 nur relativ langsam vorangehen und sei abhängig von den Abwicklungserfolgen der KA Finanz und Heta. Hilfreich für das Schuldenmanagement sei es, dass Österreichs Inflationsraten höher als im Rest der Eurozone sind und die Steuereinnahmen lebhaft sprudeln.
S&P erwartet das Budget-Defizit für 2015 bei 1,9 Prozent des BIP - nach 3,2 Prozent im Jahr 2014, wo die Heta-Kosten stark ins Gewicht fielen.
Kommentare