Sozialpartner: Verhandlungen zu Kurzarbeitsverlängerung laufen noch

Der Ansturm auf die AMS-Stellen dürfte wieder stärker werden
Liberale Denkfabrik Agenda Austria für schrittweisen Ausstieg aus der Kurzarbeit.

Die Gespräche zwischen den Sozialpartnern und der Regierung zur Verlängerung der bis Ende März befristeten Corona-Kurzarbeit laufen derzeit noch. Ein baldiges Ergebnis sei möglich, hieß es aus Verhandlerkreisen zur APA. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hatte zuletzt eine Einigung für Mitte Februar in Aussicht gestellt. Indes plädiert die liberale Denkfabrik Agenda Austria für einen schrittweisen Ausstieg aus der Kurzarbeit.

"Es soll nur mehr für die tatsächlich ausgefallenen Stunden Kurzarbeitsgeld bezahlt und die Mindestarbeitszeit erhöht werden", so Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera am Montag in einer Aussendung.

Dies sei ab dem Frühling und dem Sommer machbar. Werde am aktuellen Corona-Kurzarbeitsmodell festgehalten, bestehe die Gefahr, dass das jetzige Kurzarbeitsmodell den notwendigen Strukturwandel bremse, warnte Kucsera. Immer mehr Betriebe würden mit Geld aus der Kurzarbeit finanziert, die nicht mehr betriebsfähig seien.

Zuletzt waren rund 450.000 Menschen in Kurzarbeit, am Höhepunkt der Arbeitsmarktkrise im Mai 2020 waren es 1,35 Millionen Personen. Insgesamt hat das Arbeitsmarktservice (AMS) bisher rund 6 Mrd. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen ausgezahlt.

Seit vergangenen Oktober können Unternehmen die dritte Phase der Corona-Kurzarbeit bis Ende März 2021 beim AMS beantragen. Die Kriterien wurden verschärft, so muss beispielsweise mehr gearbeitet werden und die Betriebe müssen die Reduktion der Arbeitszeit rechtfertigen.

Für Betriebe, die vom Lockdown direkt betroffen sind, ist in der Zeit des Lockdowns ein Arbeitszeitausfall von mehr als 90 Prozent möglich.

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