Sozialer Fortschritt: Österreich landet auf Platz 13

Zur Abwechslung gute Nachrichten von einem Wirtschaftsvergleich: Österreich liegt beim sozialen und ökologischen Fortschritt in der weltweiten Spitzengruppe. Der „Social Progress Index“ (SPI), den die Beratungsfirma Deloitte und die Harvard Business School berechnen, reiht das Land mit 84,45 Punkten auf Platz 13 unter 133 Nationen, einen Rang besser als Deutschland. Auch 2014 hatte Österreich den dreizehnten Platz belegt, damals mit 84,43 Punkten.
Die komplette Rangliste finden Sie hier.
Zum Vergleich: Der globale Durchschnitt wären nur 61 Punkte – was in etwa dem Niveau von Kuba oder Kasachstan entspricht.
Der SPI soll anzeigen, ob die Bürger Zugang zu Wasser, Nahrung und Wohnen, Bildung, Gesundheit, Polizei- und Rechtssicherheit haben und diskriminierungsfrei leben können.
Norwegen ist Spitze
Vorne finden sich übliche Verdächtige: Norwegen (88,36 Punkte) liegt auf Platz eins, gefolgt von Schweden, Schweiz, Island und Neuseeland. Ebenfalls in die Top 10 schaffen es Kanada, Finnland, Dänemark, Niederlande und Australien.
Die sozialen Faktoren hängen zwar stark mit der Wirtschaftskraft zusammen – aber nicht nur. So schafft es das arme Costa Rica auf Platz 28 der Liste, das sechs Mal so reiche Kuwait hingegen nur auf Platz 47: In den ölreichen Golfstaaten spielt sozialer Fortschritt wenig Rolle.
Auffallend schwach schneiden auch die Wirtschaftsgiganten USA (Platz 16) und China (Platz 92) ab. Schlusslicht ist auf Platz 133 die Zentralafrikanische Republik (31,42 Punkte).
Österreichs Toleranz-Problem
Österreich ist relativ gut bei der Erfüllung der Grundbedürfnisse (Platz 4), bei der Lebenserwartung und dem CO2-Ausstoß.
Eher schwach ist das Abschneiden in der Kategorie „Chancen und Möglichkeiten“ (Platz 18). Schuld sind vor allem die geringe Toleranz gegenüber Migranten und Homosexuellen (laut Gallup-World-Poll-Umfrage), die geringe Einschreibungsquote in höheren Schulen und die kürzere Ausbildungszeit von Frauen.
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