South Stream: OMV-Chef und EU-Kommission auf Kollisionskurs

Die EU-Kommission hat bei der Energieversorgung Europas andere Interessen als der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV. Es geht dabei um den Bau der South-Stream-Pipeline. Die geplante Gaspipeline würde es Russland ermöglichen die Ukraine beim Gastransport nach Europa zu umgehen. OMV-Chef Gerhard Roiss drängt auf einen raschen Bau der South-Stream-Pipeline. "Die EU sollte die Gespräche über South Stream nicht beenden, sondern beschleunigen." Zwei Pipelines seien besser als eine. Die OMV war Anfang Mai in das vom russischen Gas-Monopolisten Gazprom angetriebene Projekt eingestiegen. Daher der Ruf nach einer raschen Umsetzung.
Die EU-Kommission steht dem Bau der Pipeline dagegen skeptisch gegenüber. Die Vereinbarungen mit betroffenen Ländern in Südeuropa verstoße gegen EU-Recht. Die Kommission befürchtet, dass die neue Pipeline die Abhängigkeit von russischem Gas weiter erhöht. Weiters würde das Projekt dem russischen Präsidenten Vladimir Putin die Möglichkeit bieten der Ukraine den Gashahn zuzudrehen, ohne dabei die Lieferungen nach Europa zu gefährden. Russland hat ja die Gaslieferungen an die Ukraine eingestellt, weil sich die beiden Länder nicht über den Preis einigen konnten. Kiew will nun Gas aus Westeuropa importieren.
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