Soros: "Merkel führt in falsche Richtung"

Scharfe Kritik am Krisenmanagement der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der US-Multimilliardär George Soros geübt. "Ich bewundere Kanzlerin Merkel für ihre Führungsstärke. Aber leider führt sie Europa in die falsche Richtung", sagte Soros dem Spiegel.
Statt die europäischen Krisenstaaten nur zum Sparen zu zwingen, müsse die Konjunktur mit Finanzspritzen belebt werden, verlangte Soros, "sonst wiederholen wir die Fehler, die Amerika 1929 in die Große Depression geführt haben".
Es sei auch falsch gewesen, Griechenland nur gegen die Zahlung hoher Zinsen Hilfskredite zu gewähren, sagte Soros weiter. "Deswegen ist das Land heute gar nicht mehr zu retten. Und genauso wird es Italien ergehen, wenn wir das Land in die Zwangsjacke gewaltiger Zinszahlungen stecken."
Für den Fall einer Pleite Griechenlands befürchtet der Milliardär, der als Hedgefonds-Manager reich geworden ist, "einen Run auf Bankschalter in Italien und Spanien". Er rechne jedoch damit, dass Europa Griechenland zunächst noch einmal retten werde, um ein solches Szenario zu vermeiden.
Zur Person
Der 81-Jährige Soros von Forbes mit einem Vermögen von 22 Mrd. Dollar (17,1 Mrd. Euro) als siebtreichster Mann der Welt aufgeführt. Der gebürtige Ungar macht seinen Einfluss regelmäßig auch in den Schuldenkrisen Europas und der USA geltend und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
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