Sonderfall Japan: Endlich ziehen die Preise ein klein wenig an
Japans Notenbank rechnet mit einem Anziehen der Inflation und erwägt dennoch keine Zinserhöhung. Die Tokioter Währungshüter sagen laut ihrer Prognose vom Dienstag nun eine Teuerung von 1,1 Prozent im neuen Haushaltsjahr ab April voraus - nach zuvor 0,9 Prozent. Wie erwartet ließ die Bank of Japan (BoJ) auf ihrer geldpolitischen Sitzung ihr kurzfristiges Zinsziel bei minus 0,1 und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei 0 Prozent.
"Wir sprechen nicht über eine Zinserhöhung", betonte Notenbank-Chef Haruhiko Kuroda vor der Presse. Da die BoJ ein Inflationsziel von zwei Prozent habe und dieses nach Einschätzung der Währungshüter wohl nur zu etwa der Hälfte erreicht werde, sei keine Veränderung der lockeren Linie angezeigt. Die Notenbank versucht seit nunmehr neun Jahren, mit Niedrigzinsen und einer Liquiditätsschwemme für mehr Preisdruck in dem Land zu sorgen, das lange in einer konjunkturschädlichen Abwärtsspirale aus fallenden Preisen und Investitionszurückhaltung gefangen war.
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