Solarkraftwerk am Rande der Sahara geht in Betrieb

Das nordafrikanische Marokko kann nur schwer seinen Energiebedarf selbst decken: Das 35-Millionen-Einwohner-Land verfügt über wenig Öl- und Gasreserven und ist deswegen auf den Import von natürlichen Rohstoffen angewiesen. "Noor 1" soll hier Abhilfe schaffen: Am Freitag wurde das 30 Quadratkilometer große Solarkraftwerk am Rande der Sahara feierlich eröffnet.
350.000 Menschen mit Strom versorgt
Noor 1 - "Noor" ist das arabische Wort für Licht - hat eine Kapazität von 160 Megawatt und wird Strom für 350.000 Menschen erzeugen, wie die deutsche Förderbank KfW mitteilte. An den Gesamtkosten in Höhe von 600 Mio. Euro beteiligten sich auch die Afrikanische Entwicklungsbank, die EU, die marokkanische Behörde für Solarenergie (Masen) und private Firmen. Betrieben wird Noor 1 von Masen und der saudischen Gesellschaft Acwa Power, die vor einem Jahr auch den Zuschlag für die Solarparks Noor 2 und Noor 3 bekam.

CO2-Ausstoß senken
Mit dem bereits fertiggestellten Kraftwerk Noor 1 können die Kohlendioxidemissionen Marokkos um 240.000 Tonnen pro Jahr gesenkt werden. Nach Fertigstellung des kompletten Solarparks sollen laut KfW jährlich mindestens 800.000 Tonnen CO2-Ausstoß vermieden werden. Sollten die bis 2020 geplanten fünf Solarparks fertiggestellt werden, könnte der Ausstoß von 3,7 Millionen Tonnen CO2 verhindert werden.
Für die Entwicklung der Solarenergie in Afrika markiert die Inbetriebnahme von Noor 1 einen Meilenstein. Denn nach offiziellen Angaben leben auf dem Kontinent immer noch 600 Millionen Menschen ohne Strom.
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