Smarte Produktion in den Fabriken der Zukunft

Nach der Mechanisierung, der Elektrifizierung und der Informatisierung versuchen nun einige Regierungen Europas eine weitere industrielle Weiterentwicklung zu etablieren. Unterm dem Schlagwort Industrie 4.0 sollen die klassischen Produktions- und Logistikprozesse auf die modernen IT- und Kommunikationstechnologien verstärkt zurückgreifen und neue Lösungsmöglichkeiten anbieten. Nachdem die deutsche Bundesregierung bereits 2012 eine diesbezügliche Strategie ausarbeiten ließ, ist das Thema nun auch in Österreich angekommen.
"Industrie 4.0 wird auch ein wichtiger Schwerpunkt in der neuen Standortstrategie, die gemeinsam mit Vorstandschefs führender Leitbetriebe entwickelt wird", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. "Das entsprechende Themenfeld leitet Sabine Herlitschka, Vorstandschefin von Infineon Austria. Erste Vorschläge wird es im Herbst geben."
Konkret heißt Industrie 4.0 im Alltag, dass im Herstellungsprozess Objekte untereinander kommunizieren (also etwa gefertigte Produkte mit Maschinen oder IT-Systemen). Damit sollen einzelne Produkte eindeutig identifizierbar und jederzeit lokalisierbar werden. In der Massenfertigung sollen Einzelkonfigurationen rentabler hergestellt werden. Insbesondere in der Autoindustrie, der Elektrotechnik, der Mechatronik und im Anlagenbau sehen Experten viele Anwendungsmöglichkeiten.
Wertschöpfung
Laut Mitterlehner spricht Industrie 4.0 in Österreich direkt rund 25.000 Unternehmen mit 616.000 Beschäftigten an, indirekt sind es sogar 91.000 Betriebe. Ein Wertschöpfungspotenzial von bis zu acht Mrd. Euro bis 2025 könne erwartet werden.
Das Wirtschaftsministerium setzt in mehreren Förderprogrammen neue Schwerpunkte. 30 Mio. Euro stehen bereit. Die Förderbank aws bietet zudem Kredite und Garantien zur Unterstützung von entsprechenden Investitionen an.
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