Slowenien: Kapitallücke bei Banken beträgt 4,78 Mrd. Euro

Der mit Spannung erwartete Stresstest in Slowenien hat Folgen für heimische Banken: Die Hypo Alpe-Adria hat im Krisenfall laut slowenischer Nationalbank ein Kapitalloch von 221 Mio. Euro. Die Raiffeisen banka würde 113 Mio. Euro brauchen. „Billiger“ kommt die Bank-Austria-Tochter UniCredit-Banka Slovenija davon: Sie muss nur 14 Mio. Euro aufstellen.
Als Szenario wurde ein drastischer Rückgang der slowenischen Wirtschaftsleistung unterstellt – fast 10 Prozent Minus bis 2016.
Im Moment haben die Banken genug Kapital. Die Lücken (im Stressszenario) müssen sie bis Ende Juni 2014 schließen. Entweder ihre Aktionäre schießen Geld nach, sie bauen Geschäft ab oder lagern Problemkredite in Abbaueinheiten aus.
Insgesamt fast 5 Milliarden
Für Österreichs Steuerzahler heißt das: Die Hypo-Tochter braucht Geld – jedoch nicht 221, sondern „weniger als 100 Millionen Euro“, heißt es bei der Bank. Viele Altlasten seien ausgelagert, aber in der Rechnung nicht berücksichtigt. Der offene Betrag werde bis Juni 2014 noch sinken. Auf wie viel sei derzeit nicht absehbar. Raiffeisen schießt in den nächsten Tagen 40 Mio. Euro via Kapitalerhöhung zu und setzt den 2012 begonnenen Geschäftsabbau fort.
In Summe haben Sloweniens Banken um 4,78 Milliarden Euro zu wenig Kapital. Die staatlichen Pleitebanken NLB, NKBM und Abanka brauchen vom Staat sofort 3 Mrd. Euro Kapital. Dennoch will Slowenien ohne Eurorettungsschirm auskommen.
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