Skiurlaub-Verbot Italiens: Regionen wollen Regierung treffen

Ein Shuttle fährt im Trentino u.a. zu Wintersportorten wie Madonna di Campiglio
Lega fordert Einrichtung eines mit 2 Mrd. Euro dotierten Fonds zur Entschädigung der Betriebe.

Aus Sorge, dass Italien einseitig das Skifahren zu Weihnachten verbieten könnte, haben die Präsidenten der norditalienischen Regionen, darunter der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher, um ein Treffen mit der Regierung in Rom gebeten. Dabei soll über die Anti-Covid-Auflagen für die Weihnachtszeit diskutiert werden, die die Regierung ab dem 3. Dezember ergreifen will, berichtete der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, bei einer Pressekonferenz.

Die Präsidenten der norditalienischen Regionen reagierten damit auf Gesundheitsminister Roberto Speranza, der ein Skiverbot in seinem Land während der Weihnachtszeit für "unvermeidbar" hält. Diese Ansicht teilt auch Infrastrukturministerin Paola De Micheli. "Bei über 800 Covid-19-Todesopfern pro Tag in Italien müssen die Skianlagen bis Ende dieses Jahres geschlossen bleiben", sagte die Ministerin laut Medienangaben vom Mittwoch

Eine Öffnung der Skipisten, während die zweite Epidemiewelle noch im Gange ist, sei "unvernünftig", warnte Agostino Miozzo, Koordinator des wissenschaftlichen Komitees (CTS), das die Regierung in Sachen Coronavirus berät. Miozzo verlangte ein europaweites Skiurlaub-Verbot.

Die oppositionelle Lega forderte die Einrichtung eines mit zwei Milliarden Euro dotierten Fonds zur Entschädigung der Betriebe, die infolge des Skiverbots Verluste erleiden. Die Lega nannte die Pläne der Regierung zur Einführung eines Skiverbots über die Weihnachtszeit "verheerend". "Die Wintertouristen werden nach Österreich oder in die Schweiz fahren", warnten die Lega-Vertreter in einer Presseaussendung.

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