Shell stoppt umstrittenes Projekt vor Alaska

Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell stoppt seine umstrittenen Erkundungen vor der Küste Alaskas. Als Gründe nannte Shell am Montag mangelnden Erfolg und zu hohe Kosten. Zudem seien die staatlichen Vorgaben schwer zu erfüllen und unpräzise. Die finanziellen Belastungen für den Stopp bezifferte Shell auf etwa 3 Milliarden US-Dollar (rund 2,7 Mrd. Euro).
Shell drang nach eigenen Angaben in eine Tiefe von gut 2.000 Metern vor. Zwar seien dabei "Hinweise auf Öl und Gas" gefunden worden, doch seien diese "nicht ausreichend, um eine weitere Erschließung zu rechtfertigen". Das Bohrloch werde deshalb "versiegelt und verlassen", und der Konzern werde "in absehbarer Zukunft" keine weiteren Bohrungen in den Gewässern vor Alaska anstreben.
Umweltschützer atmen auf
Das Bohren nach Öl und Gas in Alaska ist sehr umstritten. So hatte Greenpeace erst am Samstag in mehr als 40 deutschen Städten gegen die Ölbohrungen von Shell in der Arktis protestiert. Die Spielzeugfirma Lego hatte bereits im Vorjahr die Zusammenarbeit mit dem Ölkonzern beendet. Dem Aus waren anhaltende Proteste, darunter ein schockierender Video-Clip vorausgegangen:
Greenpeace nannte die Entscheidung eine "hervorragende Nachricht". Als US-Präsident Barack Obama die Bohrungen im Mai erlaubt hatte, hatten die Umweltschützer von einem "schrecklichen Fehler" gesprochen, da das Projekt das fragile Ökosystem der Arktis bedrohe.
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