Schweizer Notenbank hebt Leitzins trotz Bankenkrise weiter an

Schweizer Notenbank hebt Leitzins trotz Bankenkrise weiter an
Vierter Zinsschritt in Folge, um Inflation einzudämmen. Weitere Erhöhungen angekündigt.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt den Leitzins trotz Turbulenzen im Bankensektor erneut an. Die Notenbank erhöht den sogenannten SNB-Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent.

Inflationsbremse

Mit dem Schritt wollen die Währungshüter dem nochmals gestiegenen Inflationsdruck entgegenwirken, erklärte die SNB am Donnerstag. Zudem sei es nicht auszuschließen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten.

Die SNB sei weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. Seit einigen Quartalen stünden dabei Devisenverkäufe im Vordergrund.

Es war der vierte Zinsschritt in Folge. Vergangenen Sommer hatte die SNB die Zinsschraube mit einem Schritt um einen halben Prozentpunkt erstmals seit fünfzehn Jahren wieder angezogen. Er lag damals mit minus 0,75 Prozent noch klar im negativen Bereich.

Rekordverlust, keine Ausschüttung

Fallende Kurse und die Franken-Aufwertung haben der SNB im vergangenen Jahr einen Rekordverlust eingebrockt. Die Notenbank verzeichnete 2022 einen Fehlbetrag von 132 Milliarden Franken (rund 134 Mrd. Euro). Das war der größte Verlust in der 115-jährigen Geschichte der Zentralbank. Auf eine Ausschüttung will die SNB daher verzichten.

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