Schweiz ab 2018 kein Hort für Steuersünder mehr

Die Schweizer Flagge wird nachts auf einen Berg projiziert.
Steuerdaten sollen dann automatisch ausgetauscht werden.

Steuerflüchtlinge aus der EU müssen sich künftig eine neue Destination für ihr Vermögen suchen. Die Schweiz wird ab 2017 Kontodaten ausländischer Anleger erheben und ab 2018 an die Finanzbehörden melden. Ein Abkommen über diesen automatischen Informationsaustausch hat der Schweizer Staatssekretär für Finanzfragen, Jacques de Watteville, mit der EU am Mittwoch unterzeichnet.

„Es ist ein historischer Moment – sowohl politisch als auch symbolisch“, sagte EU-Steuerkommissar Pierre Moscovici. Denn mit dem Abkommen wird das Schweizer Bankgeheimnis endgültig zu Grabe getragen. Die Vereinbarung ersetzt ab 2018 auch die derzeit noch geltende Quellensteuer für ausländische Anleger. Jetzt müssen EU-Ausländer für Kapitalerträge in der Schweiz noch 35 Prozent Quellensteuer zahlen. Die Schweiz leitet drei Viertel der Einnahmen aus dieser Steuer an die Heimat-Finanzbehörde des Anlegers weiter.

Die Schweiz zeigt schon seit Längerem eine neue Offenheit in Finanzgeschäften. So veröffentlicht die Behörde im Internet etwa Daten von mutmaßlichen Steuerflüchtlingen im Rahmen von Amtshilfeansuchen ausländischer Behörden.

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