Schwarzarbeit dürfte 2014 wieder zulegen
Steigende Arbeitslosigkeit bei unverändert hoher Steuerbelastung dürfte heuer wieder für Hochkonjunktur beim Pfusch sorgen. Die Schattenwirtschaft werde nach einigen Jahren mit Rückgängen wieder zulegen, erwartet der auf das Thema spezialisierte Linzer Universitätsprofessor Friedrich Schneider.
Pfusch für viele bloß ein Kavaliersdelikt
Nach dem Wert berechnet werden zwei Drittel der Schwarzarbeit von Menschen "im Nebenerwerb" zusätzlich zu einer offiziellen Tätigkeit geleistet. 16 Prozent gehen auf organisierte Kriminalität, 17 Prozent auf Arbeitslose und Frühpensionisten zurück. Anders gerechnet geht Schneider davon aus, dass 35 Prozent des Pfusches offizielle Arbeit verdrängt, 40 Prozent würde zum offiziellen Preis nicht nachgefragt, 25 Prozent ist Selbsthilfe ("do-it-yourself").
Staat als großer Verlierer
Zwiespältig ist die Einstellung der Österreicher zu den Leistungen des Staates. Zwar glauben zwei Drittel, dass mit den Staatsfinanzen sorglos bzw. verschwenderisch umgegangen werde, aber dennoch sind 71 Prozent mit den Leistungen des Bundes und 75 Prozent mit den Leistungen ihrer Heimatgemeinde/-stadt zufrieden. Während jeder, der pfuscht oder pfuschen lässt, gewinnt, ist der Staat großer Verlierer, durch Ausfälle bei der Sozialversicherung von zwei bis 3,5 Mrd. Euro. Die Steuerverluste halten sich hingegen nach Einschätzung Schneiders "in Grenzen, da das schwarz verdiente Geld sofort wieder in der offiziellen Wirtschaft ausgegeben wird". Die Krankenversicherungen verlieren, weil sie die Kosten für zusätzliche Unfälle bzw. Arbeitsunfähigkeit der Pfuscher tragen müssen.
Schattenwirtschaft spielt sich insbesondere in Baugewerbe und Handwerksbetrieben (39 Prozent) ab. Haushaltsnahe Dienstleistungen wie Nachhilfe oder Babysitten zeichnen für 17 Prozent der Schwarzarbeit verantwortlich. Jeweils 16 Prozent rechnet Schneider dem Bereich Kfz/Maschinen bzw. Hotels/Gaststätten zu, die restlichen zwölf Prozent sieht er in der Unterhaltungs- und Vergnügungsbranche.
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