Schwarzarbeit bei Ski-Rennen in Sölden: 37.000 Euro Strafe

Ein Skirennläufer fährt einen steilen Hang hinunter, im Hintergrund eine Zuschauermenge.
Pistenarbeiter, Ordner, Putztrupp: 92 Personen wurden nicht bei Gebietskrankenkasse angemeldet.

Rund eine Woche vor dem Beginn des Ski-Weltcup-Auftakts in Sölden sieht sich der lokale Skiclub als durchführender Verein mit Negativschlagzeilen konfrontiert. Laut einem Bericht der Tiroler Tageszeitung muss der Skiclub rund 37.000 Euro Verwaltungsstrafe zahlen, weil er im Vorjahr 92 Personen nicht bei der Gebietskrankenkasse angemeldet hatte. Auslöser für die Ermittlungen war eine Razzia der Finanzpolizei beim Weltcupauftakt Ende Oktober 2014 gewesen.

Bei den nicht angemeldeten Personen handelte es sich um Ordner, Shuttle-Fahrer, Kartenverkäufer, Pistenarbeiter, Mitarbeiter im Pressebüro, im Rennbüro, im Reinigungsdienst oder in der Akkreditierungsstelle.

Strafe fiel milde aus

Der entsprechende Strafbescheid der Bezirkshauptmannschaft Imst ist bereits rechtskräftig, hieß es. Bei der Strafe handle es sich um die absolute Untergrenze. Denn die Mindeststrafe von 740 Euro je Fall sei offenbar nochmals um die Hälfte reduziert worden, was bei besonderen Milderungsgründen auch möglich sei. Dem Skiclub dürfte etwa angerechnet worden sein, dass die Mitarbeiter rückwirkend angemeldet wurden.

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Irrtum

Skiclub-Obmann Siegfried Grüner zeigte sich gegenüber der "TT" einsichtig. Seit die Sölden-Rennen alljährlich stattfinden würden, sei es nicht mehr so einfach geworden, freiwillige Helfer zu finden. Deshalb habe man ab 2007 begonnen, einen Tagsatz auszuzahlen. "Wir sind aber weiter davon ausgegangen, dass es sich bei solch geringen Beträgen um Freiwilligenarbeit handelt und die Personen daher nicht angemeldet werden müssen", sagte Grüner.

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