Schwaches Smartphone-Geschäft setzt AMS Osram zu
Der heimische Technologiekonzern AMS Osram stellt sich auf einen Dämpfer zu Jahresbeginn 2023 ein. „Wir sehen derzeit Merkmale einer Marktkorrektur und erwarten, dass die derzeitige
Konjunktur- und Branchensituation im ersten Halbjahr 2023 anhalten wird“, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Nachfrage im Autogeschäft bleibe gedämpft, das Verbraucher- und
Industriegeschäft spüre schwache Smartphone-Absätze, negative konjunkturelle Einflüsse sowie die Folgen der Corona-Pandemie in China.
Apple-Abhängigkeit
Für die zweite Jahreshälfte seien die Aussichten günstiger. Mittelfristig dürfte AMS Osram bei Umsatz und Gewinnmarge in der unteren Hälfte der Erwartungsspanne landen. AMS Osram gilt als sehr abhängig von seinem wohl wichtigsten Kunden Apple. Im abgelaufenen Jahr ging der Umsatz um vier Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zurück, die Bruttogewinnmarge verringerte sich
um drei Prozentpunkte auf 31 Prozent. Unter dem Strich verdiente der Sensor- und Leuchtenhersteller bereinigt 124 Millionen Euro nach 272 Millionen Euro vor Jahresfrist.
Der scheidende AMS-Osram-Chef Alexander Everke verwies auf Ungleichgewichte in den Lieferketten der Autoindustrie, die gedämpfte Nachfrage von Verbrauchern, die volatile Entwicklung in China und die Inflation.
Everke geht, Kamper kommt
Wie Ende Jänner offiziell verkündet, verlässt Everke das Unternehmen Ende März vorzeitig. Es sei der Zeitpunkt, um die Führung in neue Hände zu geben und sich anderen Herausforderungen zuzuwenden, wurde Everke in einer Aussendung zitiert. Eigentlich war sein Vertrag im Frühling 2021 noch um weitere drei Jahre verlängert worden. Warum er früher als geplant aus dem Unternehmen aussteigt, erklärte er nicht.
Sein Nachfolger wird Leoni-Chef Aldo Kamper. Kamper ist seit 2018 bei Leoni Chef, bekleidete zuvor aber während 15 Jahren verschiedene Führungspositionen bei Osram, zuletzt als Leiter der Geschäftseinheit Opto Semiconductors. Als neuer Chef werde er die strategische Ausrichtung des Unternehmens fortführen und weiterentwickeln, hieß es.
Zwei Jahre nach der vollständigen operativen Übernahme von Osram sei die Integration beider Unternehmen in einen gemeinsamen Konzern weit vorangeschritten.
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