Schlosshotel-Velden-Anklage gegen Ex-Hypo-Manager zurückgeworfen

Schlosshotel-Velden-Anklage gegen Ex-Hypo-Manager zurückgeworfen
Nach Entscheidung des OLG Graz ist das Verfahren wieder im Ermittlungsstadium.

Das Oberlandesgericht (OLG) Graz hat eine Hypo-Anklage der Staatsanwaltschaft Klagenfurt im Zusammenhang mit dem Schlosshotel Velden zurückgewiesen. Gerichtssprecherin Elisabeth Dieber bestätigte am Montag auf APA-Anfrage einen Bericht der "Kronen Zeitung". Bei einem der Angeklagten, Ex-Banker Wolfgang Kulterer, sei einerseits der Strafrahmen durch andere Verurteilungen bereits ausgeschöpft, andererseits seien die Vorwürde in der Anklage nicht ausreichend begründet.

Die Urteilswahrscheinlichkeit sei aus Sicht des Oberlandesgerichts noch nicht gegeben, sagte Dieber. Die Entscheidung sei bereits im August gefallen. Markus Kitz von der Klagenfurter Staatsanwaltschaft sagte, es werde jetzt ein Ermittlungsschritt, dessen Fehlen moniert wurde, nachgeholt. Damit sei das Verfahren wieder im Ermittlungsstadium. Im Anschluss werde man erneut prüfen und über Anklageerhebung oder Einstellung entscheiden.

Die Staatsanwaltschaft wirft Kulterer, seinem ehemaligen Stellvertreter Günter Striedinger sowie vier anderen Ex-Hypo-Managern vor, mit dem Kauf und Umbau des Schlosshotels einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht zu haben. Die Rede ist von 80 Mio. Euro. Die Bank hatte das jahrelang leergestandene "Schloss am Wörthersee" - durch die gleichnamige Fernsehserie war der Bau berühmt geworden - von Gunther Sachs gekauft. Der Kaufpreis betrug 22 Mio. Euro.

Danach wurde um kolportierte 100 Mio. Euro umgebaut. Um diesen Preis war die Immobilie allerdings nicht zu verkaufen, letztlich zahlte Milliardär Karl Wlaschek 50 Mio. Euro für das Hotel, das seit 2012 von der Falkensteiner Gruppe betrieben wird.

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