Negativrekord für Italiens Tourismus

Eine Frau rennt mit einem Regenschirm durch eine regnerische Stadt.
Umsätze der Touristikunternehmen in den Sommermonaten um fünf Prozent rückgängig.

Das schlechte Wetter im heurigen Sommer und die Konsumkrise haben sich dramatisch auf den Tourismus in dem von Rezession und Deflation geplagten Italien ausgewirkt. Über einen Negativrekord in der Geschichte des modernen Tourismus klagte der italienische Hotelierverband Federalberghi am Samstag.

Im Juli sei die Zahl der Übernachtungen um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, im August betrug der Rückgang 0,2 Prozent. Die Umsätze der Touristikunternehmen seien in den Bade- und Bergorten in den drei Sommermonaten um fünf Prozent rückgängig, teilte der Verband mit.

Beschäftigungsrückgang

Ein Wasserhose erstreckt sich vom Himmel über das Meer.
epa04360041 A tornado hits the coastal town of Arenzano causing floods, ripping roofs off houses, and wrecking seaside cabins, near Genoa, Italy, 19 August 2014. No one was injured, but the highway linking Arenzano to Genoa has been temporarily shut down, local officials said. EPA/LUCA ZENNARO
Die Resultate sind hauptsächlich der stark sinkenden heimischen Nachfrage zuzuschreiben, klagte Federalberghi-Präsident Bernabo Bocca. Seit Jahren befinde sich der italienische Tourismus in einer schweren Krise, die sich in diesem Sommer wegen des schlechten Wetters noch mehr verschärft habe. Die Krise im Tourismus wirke sich auch negativ auf die Beschäftigung aus. Im Sommer sei es im Tourismusbereich zu einem Beschäftigungsrückgang von 1,3 Prozent gekommen.

"Die Stagnation im Tourismus in Italien ist ein chronisches Problem, was sofort mit einschneidenden Maßnahmen behandelt werden muss", klagte Bocca. Er forderte eine sofortige Senkung des Steuerdrucks und der Lohnnebenkosten. Auch Maßnahmen zur bürokratischen Vereinfachung seien notwendig, um den Tourismus wieder anzukurbeln. Bocca äußerte die Hoffnung, dass sich der Tourismus im September auch dank des besseren Wetters erholen werde.

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