EU für umweltfreundliches Fracking
Gas für mehr als 30 Jahre: Über zwei Jahre ist es her, dass in Poysdorf im niederösterreichischen Weinviertel ein riesiges Gasvorkommen entdeckt wurde (mehr dazu...). Via Fracking hätte man das Gas aus dem Boden holen sollen, doch die ökologischen Bedenken der umstrittenen Fördermethode zwangen die OMV das Projekt letztlich auf Eis zu legen. "Das Thema Schiefergas hat die OMV aufgegeben", versicherte Konzern-Chef Gerhard Roiss gegenüber dem KURIER, betonte aber, dass in Europa die wirtschaftliche Dimension von Schiefergas aus politischen Gründen noch nicht ausreichend gesehen werde.
Nun hat die EU-Kommission am Mittwoch die umstrittene Förderung von Schiefergas grundsätzlich empfohlen, wobei aber ein "angemessener Umwelt- und Klimaschutz gewährleistet" werden solle. Das Fracking, die vor allem für die Schiefergasförderung angewandte Technik des Aufbrechens von Gestein durch Einpressen von Flüssigkeiten, sei sorgfältig zu prüfen.
Mindeststandards
EU-Umweltkommissar Janez Potocnik sagte, Schiefergas wecke in einigen Teilen Europas zwar Hoffnungen, bei der Öffentlichkeit aber auch Befürchtungen. Die Kommission gebe "Mindestgrundsätze vor, die die Staaten befolgen sollten, um Umwelt- und gesundheitliche Bedenken auszuräumen und Betreibern und Investoren die Vorhersehbarkeit zu gewährleisten, die sie benötigen".
Gesundheits- und Umweltrisiken müssten vermieden werden, die Transparenz für die Bürger sei zu verbessern. In ihrer Empfehlung fordert die Kommission die Staaten auf, Projekte vorauszuplanen, um etwaige kumulative Wirkungen zu evaluieren, bevor Genehmigungen erteilt werden. Neben den Umweltauswirkungen müsse die "Bohrlochintegrität den Bestpraktiken entsprechen". Die Qualität von Gewässern, Luft und Boden sei an Ort und Stelle zu kontrollieren. Emissionen in die Luft vor allem durch Gasabscheiden müssten "unter Kontrolle gehalten" werden. Die Öffentlichkeit sei über die in den einzelnen Bohrlöchern verwendeten Chemikalien zu informieren.
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