Innenministerium ist der "Schandfleck des Jahres 2015"

Die Negativpreise für den Schandfleck des Jahres 2015 sind am Donnerstagabend in Wien an das Innenministerium (BMI) sowie das Zementwerk Wietersdorfer & Peggauer (w&p) gegangen.
50 Prozent stimmten für BMI

Jury entschied sich für HCB-Skandal

"Einschneidende" Folgen
"Noch nie in der Geschichte des Schandfleck waren die Folgen der Handlungen der beiden Preisträger für die betroffenen Menschen auf österreichischem Boden so einschneidend", sagte Romy Grasgruber-Kerl, Geschäftsführerin des Netzwerks Soziale Verantwortung. "Das BMI muss seinen Zugang zu Schutzsuchenden grundsätzlich überdenken. Es sollte die Flüchtlingsbetreuung nicht mehr an profitorientierte Unternehmen auslagern, sondern mit NGOs zusammenarbeiten. Im Fall w&p fordern wir, dass die Wiedergutmachungsansprüche geschädigter Personen gerichtlich verhandelt werden."
Die unrühmlichen Auszeichnungen für besonders gesellschaftlich unverantwortliche Unternehmen, Organisationen und Institutionen wurden zum vierten Mal im Vorfeld des Welttags der sozialen Gerechtigkeit (20. Februar) vergeben. Unter den Nominierten waren auch die Eurogruppe und der deutsche VW-Konzern.
Die Preisträger der vergangenen Jahre:
2014: Henry am Zug und Jean-Claude Juncker
2013: Bundestheater und Andritz
2012: KIK und Mayr-Melnhof Packaging
Das Netzwerk Soziale Verantwortung sieht sich als Verbindung von NGOs und Arbeitnehmervertretungen, die die Anspruchlosigkeit von gesteckten Zielen von Unternehmen mit gesellschaftlicher Verantwortung kritisieren. Gefordert wird die Einbeziehung von sozialen, ökologischen und menschenrechtlichen Kriterien als Grundprinzipien unternehmerischen Handelns.
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