voestalpine zahlt 50 Mio an Deutsche Bahn

Jahrelang haben Stahlkonzerne, darunter die österreichische voestalpine und der deutsche ThyssenKrupp-Konzern, der Deutschen Bahn Schienen zu überhöhten Preisen verkauft. 2012 hat das deutsche Bundeskartellamt die voestalpine zu 8,5 Millionen Euro und ThyssenKrupp zu 103 Millionen Euro Strafzahlung verdonnert.
Nun ist erstmals Schadenersatz an die Deutsche Bahn geflossen: Die voestalpine hat 50 Millionen Euro überwiesen. Wolfgang Eder, Chef des Linzer Stahlkonzerns, ist über die Einigung mit der Deutschen Bahn sehr erfreut. Er hofft, dass die Deutschen künftig wieder Schienen in Österreich bestellen. Der heimische Stahlkocher kam relativ billig davon. Von ThyssenKrupp, die wesentlich mehr Schienen als die voestalpine geliefert hatten, fordert die Deutsche Bahn mehr als 400 Millionen Euro an Schadenersatz. Der Stahlkonzern weigert sich nach wie vor, die Summe zu zahlen.
Rückstellungen
Die voestalpine war aber nicht nur der kleine Partner im Schienenkartell, die Linzer haben auch einiges zur Aufklärung beigetragen. Sie haben das Kartell bei den Behörden angezeigt und Kronzeugenstatus erhalten. Für den Vergleich mit der Deutschen Bahn hat der heimische Stahlkonzern laut eigenen Angaben in der Bilanz ausreichend Rückstellungen gebildet. Insgesamt sei in der Bilanz 2012 eine Summe von 205 Millionen Euro rückgestellt worden. „Wir gehen davon aus, dass wir damit das Auslangen finden“, erklärt Unternehmens-Sprecher Peter Felsbach.
Ein großer Teil dieses Betrags wird für die vorzeitige Schließung des Schienenwalzwerks in Duisburg fällig. Zudem sind im Verfahren mit dem Bundeskartellamt noch die Schienenlieferungen an Nahverkehrs- und Kommunalbetriebe offen.
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