Nur wenige Ecclestone-Millionen für BayernLB

Die BayernLB muss ihre Hoffnungen auf eine gigantische Entschädigung von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wohl begraben. 400 Millionen Dollar Schadenersatz wollte die Landesbank von Ecclestone haben - nach der Einstellung des Prozesses wird es aber eher ein kleiner Teil davon. Geboten hat Ecclestone der Landesbank nur 33 Mio. Dollar (25 Mio. Euro).
Nun muss die BayernLB schnell entscheiden, ob sie zugreift: Bis Freitag läuft die Frist für das Angebot. Ein Sprecher der Landesbank äußerte sich am Mittwoch auf Nachfrage nicht dazu, ob schon eine Entscheidung getroffen wurde.
Bank fühlt sich über den Tisch gezogen

"Ich habe eine ganz, ganz große Leistung für die Bank erbracht"
Zudem zahlte sie Ecclestone auch noch eine Beraterprovision von 41 Mio. Dollar für seine Arbeit am Formel-1-Verkauf, über die sich die Bank im Nachhinein ärgerte. Auch Ecclestone selbst war damit nicht zufrieden - aber aus anderen Gründen: "Ich fand eigentlich, ich hätte viel mehr verdient gehabt", sagte er Ende 2011 im Prozess gegen Gribkowsky. Er habe eine wichtige Vermittlerrolle gehabt und der BayernLB mit 840 Mio. Dollar einen Preis für ihre Formel-1-Anteile ermöglicht, den sonst niemand gezahlt hätte. "Ich habe eine ganz, ganz große Leistung für die Bank erbracht", sagte Ecclestone.
"Lottogewinn"

Selbst wenn die BayernLB noch einen kleinen Nachschlag auf die 33 Mio. Dollar von Ecclestone erhalten sollte, wird viel mehr Geld wohl kaum fließen. Anfang des Jahres hatte die Bank noch ihre Klage über 400 Mio. Dollar vor einem Gericht in London in Arbeit. Diese Klage wurde aber nie eingereicht und dürfte nach der Einstellung des Strafprozesses in der Schublade verschwinden. Denn etliche der Zeugen, deren Aussagen dazu führten, dass der Strafprozess gegen Ecclestone eingestellt wurde, würden auch in einem Zivilprozess um Schadenersatz aussagen und sich dort wohl ähnlich äußern.
Hypo: Hoffnung auf Schadenersatzzahlung
Aber die BayernLB hat Hoffnungen auf Geld aus anderer Quelle. Auch ihre ehemaligen Vorstände hat sie wegen Fahrlässigkeit beim Kauf der Krisenbank Hypo Alpe Adria auf Schadenersatz verklagt.
Zwar dürfte der seit Monaten laufende Strafprozess gegen die Männer genau wie bei Ecclestone glimpflich ausgehen. Im parallel laufenden Zivilprozess rechnet sich die BayernLB aber trotzdem Chancen aus. Und auch Bayerns Finanzminister Markus Söder muss sich nicht für die Landesbank grämen: Die Geldauflage von 100 Mio. Dollar, die Ecclestone spätestens nächste Woche überweisen muss, fließt schließlich auch zu 99 Prozent in die bayerische Staatskasse.
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