Saudi-Arabien: Immer mehr Frauen arbeiten

Die Zahl der berufstätigen Frauen ist in Saudi-Arabien seit 2010 um 48 Prozent angewachsen, berichtet Bloomberg. Das ist insofern erstaunlich, zumal der so genannte Wahhabismus, eine streng puritanische Auslegung des Islam im Königreich, die Tätigkeiten und Befugnisse von Frauen stark einschränkt.
Autofahren ist für Frauen in Saudi-Arabien nach wie vor ein Tabu. Dass nun immer mehr verschleierte Frauen als Verkäuferinnen in Luxusshoppingmalls oder als Kassierinnen an Supermarktkassen arbeiten, ist für den Nahost-Experten David Butter ein "faszinierendes soziales Phänomen". Die Entwicklung wurde vom verstorbenen König Abdullah eingeleitet, unter dem auch ein beschränktes Wahlrecht für Frauen eingeführt wurde.
Der neue König Salman hat die Reformen zwar nicht rückgängig gemacht, weitere Verbesserungen für den Status von Frauen sind freilich auch nicht in Sicht, berichtet Bloomberg.
Dass immer mehr Frauen arbeiten gehen, hat aber auch einen bestimmten Grund. Durch fallende Ölpreise und steigende Bevölkerungszahlen, ist der Lebensstandard in Saudi-Arabien deutlich gesunken. Um das aufzufangen, ist es schlicht notwendig, dass auch die Frauen Geld nach Hause bringen.
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