s Immo steht auf Berlin

Die börsennotierte Immobiliengesellschaft s Immo AG will verstärkt in der deutschen Metropole Berlin investieren. Mittelfristig, also innerhalb von vier Jahren, soll das Portfolio der s Immo von derzeit 1,7 Mrd. auf 2,4 Mrd. Euro wachsen, von den zusätzlich 700 Mio. Euro sollen zwei Drittel in Deutschland investiert werden, gab die s Immo anlässlich der Bilanzpressekonferenz bekannt.
Boom-Town
Berlin bleibe eine boomende Stadt, der Zuzug sei ungebrochen, von Menschen wie auch digital orientierten Unternehmen, begründeten Vorstandschef Ernst Vejdovszky und Vorstandsdirektor Friedrich Wachernig die dortige "Ankauf-Offensive" der s Immo. Zudem gebe es dort immer mehr Ein-Personen-Haushalte - deshalb wachse der Bedarf an Wohnraum weiter und es gebe auch noch günstige Chancen bei Gewerbe-Immobilien.
Heuer habe man in Deutschland bereits vier Gewerbeimmos mit 35.000 m2 Nutz- bzw. über 90.000 m2 Grundfläche erworben - wegen der noch niedrigen Mieten sei auch Leipzig interessant. In Berlin habe die s Immo bereits mehr Mitarbeiter als in Wien. In Berlin lägen Neubaumieten schon deutlich über 12 Euro je m2 und Monat. Zudem gebe es noch Spielraum und entsprechendes Potenzial auch für die s Immo durch die erst 15 Prozent betragende Eigentumsquote. In Wien sei im Highend bei Eigentum der Plafonds erreicht, verwies Wachernig auf Toppreise von 25.000 Euro/m2 und das ausbleibende russische Kapital. In Berlin würden die Toppreise dagegen erst 10.000 bis 15.000 Euro/m2 betragen.
Gewinnanstieg
2014 hat die s Immo mehr Gewinn erzielt - hauptsächlich durch Aufwertungen von Immobilien - und erhöht daraufhin die Dividende auf 0,24 Euro je Aktie, nach 0,20 Euro. Das operaitve Ergebnis (EBITDA) gab auf 89,8 (100,9) Mio. Euro nach, erst ein positives Ergebnis aus der Immo-Bewertung von 56,6 (6,9) Mio. Euro ermöglichte letztlich den Anstieg des Jahresüberschusses um 20,6 Prozent auf 33,8 (28,1) Mio. Euro. Der Jahresüberschuss soll weiter klettern, "und wenn die Ergebnisse steigen, kann man auch jedes Mal über eine Anhebung der Dividende nachdenken", meinte der Vorstandschef.
"Wir sind für 2015 mehr als zuversichtlich, eigentlich auch für 2016." Das Ergebnis aus der Immo-Neubewertung war bei der s Immo im Vorjahr in allen Regionen positiv, 2013 hatte es etwa in Ungarn noch ein größeres Minus gegeben. Vejdovszky hofft, dass die 190 Mio. Euro an Ost-Abschreibungen der letzten Jahre weitgehend wieder aufgeholt werden können; zumindest sprächen der Markt und die Zinsen dafür.
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