RZB wandelt Kapital und hat nun genügend

Mehr Eigenkapital vorrätig halten, um in Krisen standfest zu sein. Das ist bei den großen europäischen Banken derzeit das Gebot der Stunde. Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) schreibt den Großen der Branche vor, dass sie bis Jahresmitte die Quote an hartem Kernkapital auf zumindest neun Prozent hochschrauben müssen. Die Raiffeisen Zentralbank (RZB) übertrifft diese Quote jetzt schon.
Am Dienstag endete die Zeichnungsfrist für die dafür fällige Kapitalerhöhung. Die RZB-Aktionäre – vornehmlich die Raiffeisen-Landesbanken – zeichneten Aktien im Volumen von 852 Millionen Euro. Um diese Summe wird das Kernkapital der RZB gestärkt. Im Gegenzug zieht das Raiffeisen-Spitzeninstitut jenes private Partizipationskapital ein, das die Landesbanken seit 2008 gezeichnet hatten. Dieses PS-Kapital wird von den europäischen Aufsehern nicht mehr als hartes Kernkapital anerkannt.
Tausche PS-Kapital gegen Stammaktien – ist das nicht ein Taschenspielertrick? "Nein", sagt dazu Helmut Ettl, einer der beiden Vorstände der heimischen Finanzmarktaufsicht (FMA). "Wenn ich Kapital von minderer in höhere Qualität verwandle, ist das sicher eine Stärkungsmaßnahme."
Durch die Wandlung der verschiedenen Kapitalarten ergeben sich bei den RZB-Aktionärsverhältnissen leichte Verschiebungen. Der größte Anteilseigner, die RLB NÖ-Wien, hält jetzt mehr als ein Drittel.
Vorsitz
Erwin Hameseder, der neue Obmann der Raiffeisen Holding NÖ-Wien, wurde am Mittwoch zum neuen Vorsitzenden des RZB-Aufsichtsrates gewählt. Er übernimmt den Vorsitz von Christian Konrad, der dem Kontrollgremium der RZB mehr als 22 Jahre lang vorstand.
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