Ryanair streicht Winterflugplan wegen Buchungseinbruchs zusammen
Europas größter Billigflieger Ryanair streicht seinen Winterflugplan wegen der verschärften Reisebeschränkungen in der Coronakrise weiter zusammen. Von November bis März werde Ryanair voraussichtlich nur rund 40 Prozent so viele Flüge anbieten wie im vergangenen Winter, teilte das irische Unternehmen am Donnerstag in Dublin mit. Bisher hatte das Management rund 60 Prozent angepeilt.
Ryanair begründete die weiteren Kürzungen damit, dass sich der Rückgang der Ticketbuchungen für November und Dezember verschärft habe. Ryanair hatte das Flugprogramm schon für Oktober auf 40 Prozent zusammengestrichen.
Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März rechnet Konzernchef Michael O'Leary wegen der Folgen der Pandemie jetzt nur noch mit rund 38 Millionen Fluggästen. Sollte es im Winter weitere Lockdowns in der EU geben, könnte die Zahl noch geringer ausfallen, hieß es. Derzeit bleiben in den Flugzeugen auch deutlich mehr Sitze leer. Ryanair erwartet derzeit eine Auslastung von etwa 70 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte sie bei 95 Prozent gelegen. Die Aktie der Airline brach am Donnerstag nach dieser Bekanntgabe um 3,9 Prozent ein.
Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Ryanair samt ihren Töchtern wie Laudamotion fast 149 Millionen Passagiere befördert. Ende Oktober stellt Laudamotion wie berichtet den Flugbetrieb endgültig ein. Das Geschäft wird laut Luftfahrtportal Aviation Direct auf die in Malta neu gegründete Lauda Europe übergehen. Diese werde in Wien nur mehr ein kleines Verwaltungsteam unterhalten.
O'Leary warf den Regierungen in der EU Missmanagement bei der Schaffung brauchbarer Regeln für Flugreisen vor. Er forderte die Staaten auf, das gerade beschlossene System einer Corona-Ampel komplett umzusetzen, damit zumindest Menschen aus Ländern und Regionen mit wenigen Neuinfektionen ungehindert reisen könnten.
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