Ryanair kämpft bei EU-Kommission um Air-Berlin-Slots

Ryanair kämpft bei EU-Kommission um Air-Berlin-Slots
Der Billigflieger befürchtet nach der Air-Berlin-Übernahme eine dominante Stellung der Lufthansa auf vielen Strecken.

Der irische Billigflieger Ryanair fordert die EU-Kommission dazu auf, nach der Insolvenz von Air Berlin Start- und Landerechte in Deutschland zur Verfügung zu stellen. "Wir sind der Meinung, dass die Behörden sicherstellen müssen, dass Ryanair ausreichend Slots aus der Air Berlin-Pleite angeboten werden", sagte Ryanair-Vorstand David O'Brien am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Ryanair habe Interesse an Slots (Start- und Landerechte), die der Fluggesellschaft einen modernen, effizienten und kostengünstigen Betrieb in beispielsweise München, Frankfurt, Düsseldorf und Berlin-Tegel ermöglichten. Ryanair könnte innerhalb eines Jahres an diesen vier Flughäfen zehn Maschinen stationieren und internationale Routen anbieten. Der Billigflieger befürchtet nach der Air-Berlin-Übernahme eine dominante Stellung der Lufthansa auf vielen Strecken.

Entscheidung bis 21. Dezember

Die EU-Kommission hatte vor kurzem die Prüfung des Air-Berlin-Deals der Lufthansa bis kurz vor Weihnachten verlängert. Die Brüsseler Behörde will bis zum 21. Dezember entscheiden, ob die Übernahme von Teilen der insolventen Air Berlin durch den deutschen Branchenprimus gegen das Wettbewerbsrecht verstößt. Grund für die Verlängerung ist, dass Lufthansa Zugeständnisse gemacht hat. Reuters hatte von einem Insider erfahren, Lufthansa wolle Vorschläge einreichen, um kartellrechtliche Zweifel auszuräumen. Dabei gehe es etwa um den Verzicht auf Start- und Landerechte- sogenannte "Slots" - der Air-Berlin-Töchter Niki und LGW. Zuletzt war bekanntgeworden, dass die EU vor allem die Übernahme von Niki skeptisch beurteilt.

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