Ryanair checkt nun endgültig bei Laudamotion ein
Laudamotion- und Ryanair-Chef Michael O' Leary ist ein geschäftlicher Erbsenzähler und Kostendrücker
Aus einer österreichischen Lösung wurde nun eine irische: Der irische Billigflieger Ryanair hat seinen Anteil an der Niki-Nachfolge-Luftlinie Laudamotion mit Ende Dezember 2018 von 75 auf 100 Prozent aufgestockt, wie gestern bekannt wurde. Damit schluckt Ryanair die Fluglinie von Kurzzeit-Eigentümer Niki Lauda deutlich früher als angenommen.
Der Grund: „Wir wollten schneller wachsen“, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary am Dienstag bei einer Pressekonferenz am Wiener Flughafen. Nach vier Millionen Passagieren im ersten Geschäftsjahr sollen es im zweiten schon sechs Millionen sein. Im Geschäftsjahr 2020/’21 rechnet die Airline mit 7,5 Millionen Fluggästen. In zehn Jahren soll Laudamotion die größte Fluglinie in Österreich sein, meinte O'Leary. Er will vor allem die deutsche Lufthansa-Gruppe ausbremsen.
"Niki bleibt an Bord"
Mit Ryanair als starkem Eigentümer stehe Laudamotion eine große Zukunft bevor, glaubt Ex-Eigentümer Lauda. „Ich bleibe Laudamotion als Chairman weiterhin eng verbunden“, so Lauda, der das im KURIER bereits zu Weihnachten angekündigt hatte. Er glaubt, dass die Iren das Wachstum von Laudamotion sicherstellen werden.
„Niki bleibt weiterhin an Bord“, versicherte auch Laudamotion-Chef Andreas Gruber. Der Ex-Rennfahrer sei die Marke der Firma. Ob Lauda für die Rolle der Galionsfigur etwas dazuverdient, wollte Gruber nicht kommentieren. „Es gibt ein Package, über das wir keine Auskunft geben“, meinte er auch in Bezug auf den Kaufpreis.
Option genutzt
Lauda musste sich im Sommer 2018 einer Lungentransplantation unterziehen und war Anfang 2019 wegen einer Influenza-Infektion erneut im Krankenhaus.
Anfang 2018 hatte er die insolvente Ex-Air-Berlin-Tochter Niki übernommen und daraus Laudamotion gemacht. O'Leary hatte sich an dieser im März 2018 zunächst mit 25 Prozent beteiligt und im Sommer, nach dem grünen Licht der Wettbewerbsbehörden, auf 75 Prozent aufgestockt. Im Herbst 2018 sprach man noch von der Option, Ryanair könne „innerhalb von drei Jahren“ die übrigen 25 Prozent übernehmen.
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