Russischer Automarkt auf rasanter Talfahrt

Ein Schild mit den Logos von Opel und Chevrolet vor einer trüben Landschaft.
Autobauer reagieren und fahren ihre Produktion zurück - oder setzen sie ganz aus.

Der Absturz der Landeswährung Rubel, eine Wirtschaftskrise, die sich zunehmend verschärft – all das hinterlässt auf dem russischen Automarkt mittlerweile dicke Bremsspuren. Im März wurden mit knapp 142.000 Neuwagen um 42,5 Prozent weniger verkauft als ein Jahr zuvor, teilte der Branchenverband AEB am Mittwoch mit. Nach einem Absatzminus von 38 Prozent hat sich die Talfahrt damit weiter beschleunigt.

Mit schuld am jetzigen Absatzeinbruch ist auch, dass es Ende des Vorjahres einen wahren Run auf russische Autohäuser gegeben hat. Viele Kunden hätten sich noch rasch zu einem Kauf entschlossen, bevor die Rubel-Schwäche ihre Ersparnisse aufzehrt und die Autohersteller zu Preiserhöhungen zwingt, erklärt man im Branchenverband. Immerhin sei das März-Ergebnis nicht viel schlechter ausgefallen als erwartet. Für das Gesamtjahr macht sich der Verband auf einen Absatzrückgang von gut 24 Prozent gefasst.

Zwangspause

Die Autobauer reagieren und fahren ihre Produktion zurück oder setzen sie zeitweise aus. Lkw-Bauer MAN etwa hat die Fertigung in St. Petersburg per 1. März gestoppt und wird erst Mitte Mai wieder loslegen. Bei der MAN-Schwester Scania laufen weniger Lkw vom Band. Die gemeinsame Mutter VW hat die Produktion in Kaluga südlich von Moskau gekürzt und baut Stellen ab. In Kaluga wollen auch Peugeot und Mitsubishi ihre Fertigung aussetzen. Opel zieht sich zur Jahresmitte komplett aus Russland zurück.

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